Item Type |
Book Section
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Abstract |
Der Beiträg erläutert die Funktion des Melodrams als kulturelle Form, eine in der Realität "gefühlte Ungerechtigkeit" fiktional zu bearbeiten - es ist das Gefühl, dass etwas mit der Verteilung des globalen Wohlstands, mit dem globalisierten Kapitalismus nicht stimme, dem man schlecht mit Zahlen, wohl aber mit der Geschichte von anonymen Schurken und unschuldigen, ehrlichen Opfern begegnen kann. Diese Story erzählt der Dokumentarfilm "Kapitalismus - eine Liebesgeschichte" des populären Regisseurs Michael Moore für die USA nach dem Zweiten Weltkrieg. Doch gehört dieser melodramatische Modus schon seit 1800 und damit seit den Anfängen der Industrialisierung zur symbolischen Begleitung des Lebens in der Moderne auf beiden Seiten des Atlantiks. Das Melodram berichtet so gesehen aus der Innenwelt der Aussenwelt der Weltmarktordnung, die sich als der Prozess beschleunigter Kapitalakkumulation darstellt. Man muss dieser Versuchung einer emotionalen Lesbarkeit der Welt nicht stattgeben, man soll sie kritisieren, aber dafür ist ihre Macht über die Herzen anzuerkennen. |
Authors |
Metelmann, Jörg |
Editors |
Metelmann, Jörg & Beyes, Timon |
Projects |
Loren, Scott & Metelmann, Jörg
(2010)
Aesthetics of Irritation. Auteur Theory, Melodramatic Mode and the Politics of Critical Subjectivity
[fundamental research project]
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Language |
German |
Keywords |
Gerechtigkeit, Kapitalismus, Moderne, Melodram |
Subjects |
cultural studies |
HSG Classification |
contribution to scientific community |
HSG Profile Area |
SHSS - Kulturen, Institutionen, Maerkte (KIM) |
Refereed |
No |
Date |
2012 |
Publisher |
Berlin University Press |
Place of Publication |
Berlin |
Page Range |
145-162 |
Number of Pages |
18 |
Title of Book |
Die Macht der Gefühle : Emotionen in Management, Organisation und Kultur |
ISBN |
978-3-86280-030-8 |
Depositing User |
Prof. Dr. Jörg Metelmann
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Date Deposited |
02 Apr 2012 16:13 |
Last Modified |
20 Jul 2022 17:10 |
URI: |
https://www.alexandria.unisg.ch/publications/211148 |