Alkoholiker am Steuer: Wie eine falsch getestete Nullhypothese die Verkehrssicherheit gefährden kann

Item Type Journal paper
Abstract Die Haaranalyse auf Ethylglucuronid (EtG) ist eine Methode, um den Alkoholkonsum einer Person über einen längeren Zeitraum zu ermitteln, und hat seit Mitte des letzten Jahrzehnts in der Verkehrsmedizin eine grosse Bedeutung erlangt. Das Bundesgericht stellte jüngst allgemeine Leitlinien auf, wie Haaranalysen auf EtG im Zusammenhang mit dem Abstinenznachweis nach einem Sicherungsentzug des Führerausweises zu interpretieren sind. Der Autor zeigt unter anderem gestützt auf Konzepte aus der induktiven Statistik, dass sich die Haaranalyse auf EtG nicht für den Abstinenzbeweis eignet. Die Praxis des Bundesgerichts führt dazu, dass vielen Nichtabstinenten der Abstinenzbeweis gelingen wird. Zudem überschiesst die Auflage einer Totalabstinenz, da diese auch dann zu beachten ist, wenn die betroffene Person nicht am motorisierten Verkehr teilzunehmen gedenkt. Der neue Art. 17a Abs. 2 SVG, der den Einsatz von Alkohol-Wegfahrsperren nach einem alkoholbedingten Sicherungsentzug vorschreibt, wird zwar die Verkehrssicherheit besser gewährleisten als heute, nicht aber die Verhältnismässigkeit. Der Autor macht deshalb einen Vorschlag, wie dem Verhältnismässigkeitsgrundsatz in diesem Bereich de lege lata et ferenda zum Durchbruch verholfen werden könnte.
Authors Häusermann, Daniel M.
Journal or Publication Title Aktuelle Juristische Praxis (AJP)
Language German
Keywords Strassenverkehrsrecht, Haaranalyse, Ethylglucuronid, Sicherungsentzug, Statistik, Alkohol-Wegfahrsperre
Subjects law
HSG Classification contribution to practical use / society
Refereed No
Date 1 December 2014
Publisher Dike Verl.
Place of Publication Zürich
Number 12
Page Range 1636-1645
Number of Pages 10
ISSN 1660-3362
Depositing User Prof. Dr. Daniel Markus Häusermann
Date Deposited 13 Aug 2015 22:58
Last Modified 20 Jul 2022 17:25
URI: https://www.alexandria.unisg.ch/publications/243191

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Häusermann, Daniel M. (2014) Alkoholiker am Steuer: Wie eine falsch getestete Nullhypothese die Verkehrssicherheit gefährden kann. Aktuelle Juristische Praxis (AJP), (12). 1636-1645. ISSN 1660-3362

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