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Entkriminalisierung ohne Individualisierung? Eine komparativ-historische Fallstudie zur Entkriminalisierung von Homosexualität in BRD und DDR
Journal
Zeitschrift für vergleichende Politikwissenschaft
Type
journal article
Date Issued
2013-10-25
Author(s)
Abstract (De)
Die strafrechtliche Sanktionierung von Homosexualität wurde im Heili- gen Römischen Reich Deutscher Nation institutionalisiert, überdauerte Kleinstaaterei, autoritäres Kaiserreich und die Weimarer Republik, wurde im totalitären NS-Regime verschärft und so- wohl in der parlamentarischen Demokratie der Bundesrepublik Deutschland (BRD) als auch in der staatssozialistischen Deutschen Demokratischen Republik (DDR) zunächst beibehalten. Wie können nach dieser Kontinuität die in BRD und DDR Ende der 1960er Jahre fast gleichzeitig durchgeführten Entkriminalisierungen der Homosexualität erklärt werden? Mithilfe eines Process Tracing-Ansatzes wird gezeigt, dass die Entkriminalisierung in der BRD auf einen internationalen Individualisierungsprozess zurückgeführt werden kann, während die Legitimierung der politi- schen Herrschaft durch die Staatsführung als entscheidende Determinante der Entkriminalisierung in der DDR gelten kann. Die verschiedenen kausalen Pfade, die zu den Entkriminalisierungen in BRD und DDR geführt haben, stellen ein Beispiel für äquifinale Kausalität dar.
Language
German
Keywords
Moralpolitik
Homosexualität
Äquifinalität
Individualisierung
Process Tracing
HSG Classification
contribution to scientific community
Refereed
Yes
Publisher
Springer Fachmedien
Publisher place
Wiesbaden
Number
7
Start page
251
End page
275
Pages
25
Subject(s)
Division(s)
Eprints ID
245052