Der Einsatz der schweizerischen Wahlbeobachter in Namibia
Type
case study
Date Issued
1990
Author(s)
Abstract (De)
Die Schweiz gehörte zu jenen 27 Staaten, welche der UNO auf ihr Ersuchen hin zivile Wahlbeobachter zur Überwachung der Wahlen zu einer verfassunggebenden Versammlung in Namibia vom 7. bis 11. November 1989 zur Verfügung stellten. Für die Schweiz war es das erste Mal, dass sie sich mit einer Delegation an einer internationalen Wahlbeobachtung beteiligte.
Die Entsendung der Wahlbeobachter war zielkonform mit einer Aussen- und Sicherheitspolitik, die vermehrt einen Akzent auf die präventiv-friedensfördernde Komponente legen möchte. Auch waren alle Bedingungen und Kriterien, die an ein solches Engagement der Schweiz zu stellen waren, erfüllt. Beim Entscheid waren insbesondere die Risiken, die Erfolgsaussichten und die innenpolitische Abstützung zu berücksichtigen. Noch im Frühjahr 1989 musste die politische Lage in Namibia als äusserst heikel eingeschätzt werden. Und die Schweiz war seit April bereits mit einer Sanitätseinheit von etwa 150 Personen in Namibia engagiert.
Wegen der delikaten und risikobehafteten Aufgabe legte man im EDA Wert auf eine sorgfältige Selektion und Ausbildung der schweizerischen Wahlbeobachter. Selektionskritierien waren u.a. Dritt-welterfahrung, Teamfähigkeit, Sprachkenntnisse, mittleres Lebensalter, Erfahrungen im Zusammenhang mit Wahlen. Ausgewählt wurden schliesslich 2 Frauen und 29 Männer mit einem Durchschnittsalter von 42 Jahren. 14 davon waren ehemalige IKRK-Delegierte.
Innerhalb des EDA wurde für den UNTAG-Einsatz eine temporäre Dienststelle, das Büro des Sonderbeauftragten (BSB), geschaffen. Diese betreute schon seit November 1988 das Projekt Swiss Medical Unit, wofür EDA und EMD gemeinsam zuständig waren. Parallel dazu wurde der Einsatz der Wahlbeobachter geplant - dieser fiel ganz in die Zuständigkeit des EDA - und schliesslich, nachdem am 7. Juli 1989 die Anfrage der UNO offiziell vorlag, innerhalb weniger Monate realisiert. Die Gesamtverantwortung für den Wahlbeobachtereinsatz lag innerhalb des Departementes bei der DIO; bei der operationellen Tätigkeit war das BSB indessen weitgehend selbständig.
Die ausgewählten 31 Schweizer Wahlbeobachter wurden vom 29. September bis 5. Oktober 1989 in Schönried durch das EDA auf ihren Einsatz vorbereitet und in Namibia nochmals drei Tage durch die UNTAG. Die Einsatzorte der Schweizer lagen in den dünn besiedelten südlichen Distrikten des Landes, die hinsichtlich Klima, Risiko, Verpflegung und Unterkunft weniger Probleme stellten als etwa das bevölkerungsreiche Ovamboland an der Grenze zu Angola. Zusammen mit den Schweizern waren auch die Kongolesen und die Singapurer im Süden eingesetzt, ergänzt durch Personal aus den UNO-Sekretariaten und Soldaten, die aus der militärischen Komponente der UNTAG vorübergehend für diese Aufgabe abgestellt wurden.
Die Entsendung der Wahlbeobachter war zielkonform mit einer Aussen- und Sicherheitspolitik, die vermehrt einen Akzent auf die präventiv-friedensfördernde Komponente legen möchte. Auch waren alle Bedingungen und Kriterien, die an ein solches Engagement der Schweiz zu stellen waren, erfüllt. Beim Entscheid waren insbesondere die Risiken, die Erfolgsaussichten und die innenpolitische Abstützung zu berücksichtigen. Noch im Frühjahr 1989 musste die politische Lage in Namibia als äusserst heikel eingeschätzt werden. Und die Schweiz war seit April bereits mit einer Sanitätseinheit von etwa 150 Personen in Namibia engagiert.
Wegen der delikaten und risikobehafteten Aufgabe legte man im EDA Wert auf eine sorgfältige Selektion und Ausbildung der schweizerischen Wahlbeobachter. Selektionskritierien waren u.a. Dritt-welterfahrung, Teamfähigkeit, Sprachkenntnisse, mittleres Lebensalter, Erfahrungen im Zusammenhang mit Wahlen. Ausgewählt wurden schliesslich 2 Frauen und 29 Männer mit einem Durchschnittsalter von 42 Jahren. 14 davon waren ehemalige IKRK-Delegierte.
Innerhalb des EDA wurde für den UNTAG-Einsatz eine temporäre Dienststelle, das Büro des Sonderbeauftragten (BSB), geschaffen. Diese betreute schon seit November 1988 das Projekt Swiss Medical Unit, wofür EDA und EMD gemeinsam zuständig waren. Parallel dazu wurde der Einsatz der Wahlbeobachter geplant - dieser fiel ganz in die Zuständigkeit des EDA - und schliesslich, nachdem am 7. Juli 1989 die Anfrage der UNO offiziell vorlag, innerhalb weniger Monate realisiert. Die Gesamtverantwortung für den Wahlbeobachtereinsatz lag innerhalb des Departementes bei der DIO; bei der operationellen Tätigkeit war das BSB indessen weitgehend selbständig.
Die ausgewählten 31 Schweizer Wahlbeobachter wurden vom 29. September bis 5. Oktober 1989 in Schönried durch das EDA auf ihren Einsatz vorbereitet und in Namibia nochmals drei Tage durch die UNTAG. Die Einsatzorte der Schweizer lagen in den dünn besiedelten südlichen Distrikten des Landes, die hinsichtlich Klima, Risiko, Verpflegung und Unterkunft weniger Probleme stellten als etwa das bevölkerungsreiche Ovamboland an der Grenze zu Angola. Zusammen mit den Schweizern waren auch die Kongolesen und die Singapurer im Süden eingesetzt, ergänzt durch Personal aus den UNO-Sekretariaten und Soldaten, die aus der militärischen Komponente der UNTAG vorübergehend für diese Aufgabe abgestellt wurden.
HSG Classification
contribution to practical use / society
HSG Profile Area
SEPS - Global Democratic Governance
Publisher
Institut für Politikwissenschaft
Publisher place
St. Gallen
Subject(s)
Division(s)
Eprints ID
251465
File(s)![Thumbnail Image]()
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open.access
Name
SMoeckli_Einsatz_Wahlen_Namibia 89.pdf
Size
1.07 MB
Format
Adobe PDF
Checksum (MD5)
e7c11da8196066d1e92d5963fc7330a8