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Familienbildung und Arbeitsmarktpartizipation im Lichte von Sozialversicherungsreformen
Die Altersvorsorge in der Schweiz wurde in den 90er Jahren grundlegend reformiert. Dabei haben sich insbesondere die Rentenansprüche für verheiratete Individuen entscheidend verändert. Durch die 10. AHV-Revision wurden individuelle Konten, Beitragssplitting für Ehepaare und Erziehungsgutschriften eingeführt. Mit der Revision des Scheidungsrechts wurden zudem in der Beruflichen Vorsorge die Teilung des Alterskapitals bei der Scheidung eingeführt. Das Ziel beider Revisionen war es, die sich auf Haushaltsarbeit und Kinderbetreuung spezialisierenden Zweitverdiener besser zu stellen, indem Rentenansprüche vom Erstverdiener zum Zweitverdiener umverteilt wurden.
Das Projekt untersucht die Effekte dieser Reformen in Theorie und Empirie. Ein theoretisches ökonomisches Modell untersucht die Anreizwirkungen von Sozialversicherungsreformen auf das Arbeitsangebot der beiden Ehepartner und auf das Scheidungsverhalten von Paaren. Die empirische Untersuchung enthält mehrere Elemente. Erstens werden mittels Gerichtsakten, Gesprächen mit Fachspezialisten (Anwälte, Richter) und Interviews mit geschiedenen Paaren Motive, Wissensstand, Zufriedenheit und Machtverhältnisse innerhalb der Familie vor und nach der Scheidung erfasst. Befragt werden Paare, welche sich vor oder nach der Reform scheiden liessen. Zweitens werden mit administrative AHV- und SAKE-Daten Veränderungen des Arbeitsangebots und der Scheidungsrate untersucht. Damit wird das Verhalten der Individuen und Paare vor und nach den Reformen verglichen.
Les réformes de l'Etat-providence et leurs conséquences ambivalentes
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