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Das Transtheoretische Modell in der Praxis der Tabakentwöhnung: Wählen Patienten eine Massnahme entsprechend ihres Motivationsstatus?

Type
conference paper
Date Issued
2004-02-19
Author(s)
Bühler, A.
Metz, Karin
Kröger, C.
Schulz, Florian  
Abstract (De)
Ziel: Im Transtheoretischen Modell (Prochaska und DiClemente 1991) wird unter anderem gefordert, Interventionen auf den Motivationsstatus des Klienten zuzuschneiden. In diesem Beitrag wird die Untersuchung dargestellt, ob Patienten einer Suchtrehabilitationsklinik eine Tabakentwöhnungsmassnahme entsprechend ihres Motivationsstatus wählen.

Methode: Die Auswertungen basieren auf 464 Datensätzen von Patienten aus 20 Suchtrehabilitationskliniken. Die Kliniken
boten randomisiert entweder ein motivationales oder ein verhaltenstherapeutisches Rauchentwöhnungstraining an. Im WIRKProjekt einer Multi-center-Studie über die Wirksamkeit der Tabakentwöhnung in Rehabilitationskliniken, sind zwei Trainingsmanuale entwickelt worden. "Rauchfrei - Ich?!" basiert auf dem Konzept der Motivationalen Gesprächsführung mit dem Ziel, Klienten vom Stadium der Absichtslosigkeit und Absichtsbildung in die Vorbereitungsphase zu begleiten. "Rauchfrei nach Hause" ist ein kognitiv-verhaltenstherapeutisches Fertigkeitstraining zur Unterstützung der Klienten in der Handlungsphase. Beide Kurse begannen mit der gleichen Informationseinheit, die nur hinsichtlich der Vorstellung des jeweiligen Kurses differiert. Die Kursteilnahme war freiwillig. Die Teilnehmer beantworteten den Fragebogen vor der ersten Trainingssitzung. Der motivationale Status der Kursteilnehmer beider Kursformen wurde verglichen und erfasst durch (a) eine Prozedur von Prochaska and DiClemente (1991), (b) den "Readiness to Change"-Questionnaire (Rollnick et al. 1992) und (c) mittels dreier Singleitems, die den Wunsch, die Wahrscheinlichkeit und die Zuversicht des Aufhörens
betrafen (Sciamanna et al. 2000).

Ergebnisse: Beide Stichproben waren vergleichbar hinsichtlich Alter, Erwerbstätigkeit, Alkoholkonsum, Rauchverhalten und
Nikotinabhängigkeit. Frauen wählten das Fertigkeitentraining häufiger als das Motivationstraining. Hinsichtlich Motivationsstatus waren die meisten Teilnehmer in der Absichtsbildung (39,2-76,5%) und Vorbereitung (24,1-36,6%), wenn auch die Raten je nach Messinstrument variierten. Eine Minderheit befand sich im Stadium der Absichtslosigkeit (2,9-19%) oder in der Handlungsphase (1,5-21,6%). Entgegen unserer Erwartungen waren keine Unterschiede im Motivationsstatus zwischen Teilnehmern des Motivations- oder Fertigkeitentrainings zu beobachten, unabhängig vom Messinstrument.

Schlussfolgerungen und Diskussion: Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass Patienten von Suchtrehabilitationskliniken eine Teilnahme an unterschiedlichen Tabakentwöhnungskursen nicht aufgrund ihres Motivationsstatus wählen. Personen, die an einer Entwöhnungsmassnahme Interesse zeigen, befinden sich vornehmlich im Stadium der Absichtsbildung und Vorbereitung unabhängig davon, ob sie sich für ein motivationales oder kognitiv-verhaltenstherapeutisches Training entscheiden. Ist die Teilnahme freiwillig, werden lediglich sehr wenig Raucher in der Absichtslosigkeit für den motivationalen Kurs gewonnen. Wir schliessen daraus, dass motivationale Programme, mit denen Raucher
erreicht werden sollen, die bisher noch nicht ans Aufhören gedacht haben, eher verpflichtend angeboten werden sollten. Zusätzlich mag der Kurs, wenn er nicht als Tabakentwöhnung sondern als allgemein gesundheitliche Förderung angekündigt wird, mehr Raucher im Stadium der Absichtslosigkeit erreichen.
Language
German
Keywords
Sucht
Rauchen
Nikotinabhängigkeit
Abstinenz
Veränderung
Verhaltenstherapie
Gesprächspsychotherapie
Transtheoretische Modell
HSG Classification
contribution to scientific community
Refereed
No
Event Title
Statuskolloquium des BMBF-Suchtforschungsverbundes ASAT
Event Location
München
URL
https://www.alexandria.unisg.ch/handle/20.500.14171/67999
Subject(s)

other research area

Division(s)

OPSY - Research Insti...

University of St.Gall...

Eprints ID
47738

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