Wolfgang Leonhard hat ein aufregendes Leben hinter sich. Er wurde als Sohn des sowjetischen Botschafters Mieczyslaw Bronski und der deutschen Kommunistin Susanne Leonhard 1921 in Wien geboren. In den dreissiger Jahren floh die Mutter mit dem Sohn vor den Nazis zunächst nach Schweden, dann nach Moskau, das damals von Stalins Grossem Terror erschüttert wurde. Susanne Leonhard wurde 1936 verhaftet und verbrachte zwölf Jahre in sowjetischen Straflagern; Wolfgang wuchs in einem sowjetischen Kinderheim auf, wurde aber nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion nach Karaganda verbannt.