Sieben enttäuschte Hoffnungen? - Zur statistischen Überprüfung der realen Folgen der AT-Revision

Seit dem 1. Januar 2007 ist die bisher umfassendste Totalrevision des Allgemeinen Teils des StGB in Kraft. Deren Vorgeschichte ist lang und deren Inhalt Resultat langatmiger und intensiver Debatten. Der Bundesrat hatte bereits 1983 erstmals Anstoss zur Erarbeitung eines Vorentwurfes gegeben. Die Annahme der Verwahrungsinitiative und weitere Korrekturvorschläge aus Lehre und Praxis führten dann zu einer weiteren Verzögerung bis zur Inkraftsetzung 2007. Ursprüngliches Ziel der Revision war die Neuordnung und Ausdifferenzierung der Strafen und Massnahmen. So wurde das Sanktionenrecht zum «pièce de résistance» der AT-Revision. Neben kleineren oder auch rein redaktionellen Korrekturen lassen sich im Kern sieben zentrale Anliegen ausmachen, welche mit der AT-Revision verfolgt wurden. Diese Anliegen waren zum Teil heftig umstritten. Der neue AT ist nun seit fast neun Jahren in Kraft und es wird Zeit, kurz und übersichtlich darzustellen, inwieweit diese Ziele tatsächlich erreicht bzw. welche Hoffnungen erfüllt und welche enttäuscht wurden. In Bezug auf sieben zentralen «Hoffnungen» soll deshalb geprüft werden, inwieweit der gewünschte Effekt real eingetroffen ist und was nach neun Jahren Praxis von den einstigen Zielen übrig geblieben ist.