Equity-settled Share-based Compensations : Fairly Presented and Decision Useful?
Journal
IRZ: Zeitschrift für internationale Rechnungslegung
ISSN
1862-5533
Type
journal article
Date Issued
2016-02-01
Author(s)
Abstract (De)
Für Investoren ist die vollständige Erfolgs- und Schuldenerfassung bei Ausgabe von Optionen im Zusammenhang mit equity-settled share-based compensations (im IFRS-Deutsch: Anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente) von absolut zentraler Bedeutung zur Beurteilung ihrer Investitionsentscheidung. Wenn Mitglieder der Geschäftsleitung und des oberen Managements oder - allgemein - Mitarbeiter eines Unternehmens und Dritte, die dem Unternehmen gegenüber Dienstleistungen erbringen oder Güter liefern, über Partizipation an Kurssteigerungen zu höheren - aktienkurssteigernden - Leistungen motiviert werden, dann entstehen dadurch Kosten für den Shareholder, selbst wenn es zu keiner direkten Auszahlung kommt. Diese Kosten resultieren aus der günstigeren (im Vergleich zum Marktpreis) Ausgabe von Aktien. Unternehmensseitig wird jedoch lediglich der grant date fair value - also der Wert der Option am Tag der Gewährung - als Aufwand erfasst und eingefroren, auch wenn im Zeitablauf der Wert der ausgegebenen Optionen steigt (grant date fair value accounting). Gleichzeitig wird das Eigenkapital um die aufwandswirksame Verminderung wieder erhöht - anstelle der Erfassung einer Schuld -, da es sich gemäss IFRS und US-GAAP konzeptionell um die Ausgabe von Eigenkapitalinstrumenten des Unternehmens handelt. IFRS 2 und US-GAAP-Standard ASC 718 (SFAS 123R) vermischen damit die betrieblichen und finanziellen Unternehmensaktivitäten. Die real entstehenden Verluste und Verpflichtungen aus Optionsvergütungsprogrammen werden unternehmensseitig nicht annähernd vollständig und nicht ihrem ökonomischen Gehalt entsprechend (substance over form) abgebildet. Hinzu kommt, dass bei Nichtausübung oder Verfall von Optionen der einmal verbuchte Aufwand bestehen bleibt und - im Unterschied z.B. zu Rückstellungen - nicht wieder erfolgswirksam aufgelöst wird. Investoren haben es schwer, die Auswirkung der Optionsprogramme auf den Unternehmenserfolg zu bewerten und für ihre jeweilige Investitionsentscheidung heranzuziehen. Das accounting und disclosure für equity-settled share-based compensations bei Ausgabe von Optionen stellt damit eine Verletzung der fair presentation und decision usefulness dar (IAS 1.15 i.V.m. IASB F.OB2; IAS 1.9) - was letztlich zu höheren Kapitalkosten führt. Allerdings entspricht eine Erfassung nach exercise date accounting (auch reporting date fair value measurement model ) - im Gegensatz zum derzeit aufgrund der IASB- und FASB-Standards praktizierten grant date accounting - dem wirtschaftlichen Gehalt der equity-settled Optionsvergütungsprogramme. Der Wert der nichtbilanzierten Verbindlichkeit (sog. option overhang) beträgt gemäss der vorliegenden Studie bei SMI-Unternehmen durchschnittlich (näherungsweise) CHF 194 Mio. und beläuft sich in manchen Fällen auf über 10 % des bilanziellen Eigenkapitals bzw. 30 % des Jahresergebnisses .
Language
German
Keywords
IFRS 2
ASC 718
SFAS 123R
Grant Date Fair Value Accounting
Anteilsbasierte Vergütungen
HSG Classification
contribution to scientific community
Refereed
Yes
Publisher
Beck
Publisher place
München
Number
2
Start page
79
End page
87
Pages
9
Subject(s)
Eprints ID
246900