Identitätsmanagement für Behandelnde in Krankenhäusern : Reifegradmodell und Methode zur Integration von Verantwortungs-, Organisations- und IT-Aspekten
Journal
Wirtschaftinformatik
ISSN
0937-6429
ISSN-Digital
1861-8936
Type
journal article
Date Issued
2013-02-01
Author(s)
Research Team
HNE, IWI1
Abstract (De)
Die Organisation von Krankenhäusern ist traditionell stark an Berufsgruppen orientiert und funktional-hierarchisch geprägt. Die Bereitschaft der einzelnen Kliniken und Support-Organisationen, in organisationsgrenzüberschreitende Vorhaben zu investieren, ist dementsprechend eher gering. Aufgrund des zunehmenden wirtschaftlichen Drucks gewinnen Kooperationen und Prozessorientierung jedoch rasch an Bedeutung. Wegen der berufsgruppenspezifisch und funktional gewachsenen Organisations- und Softwarelandschaft stellt dieser in Gang kommende Paradigmenwechsel grosse Anforderungen an die Integration. Eine der wesentlichen Herausforderungen dabei ist das krankenhausweite Management der Identitäten von Behandelnden entlang der Patientenprozesse. Zu einem wirksamen Identitätsmanagement gehören technische Mittel (bspw. für den Benutzerdatenaustausch zwischen Applikationen), organisatorische Festlegungen (bspw. Personalprozesse für Eintritt, Austritt und Wechsel von Behandelnden im Krankenhaus) und geregelte Verantwortlichkeiten (bspw. für Rollendefinitionen im Zusammenhang mit dem Zugang zu Patientenakten). Der Beitrag zeigt, dass die technischen Lösungen in der Praxis wohl vorhanden sind, die notwendigen Voraussetzungen in der Organisation und hinsichtlich Verantwortung gleichwohl häufig fehlen. Es wird dargelegt, dass die mit deren Schaffung direkt oder indirekt verbundenen oder auch nur antizipierten Veränderungen für die Arbeit der Behandelnden bei diesen vor dem Hintergrund der menschlichen Dimension der Krankenhausleistungen auf Widerstand stossen können. Für die scheinbar technische Aufgabe der Etablierung eines Identitätsmanagements wird darum in Krankenhäusern ein sehr umsichtiges Vorgehen benötigt. Der Beitrag stellt ein in der Praxis erprobtes Vorgehensmodell vor, welches für eine schrittweise und den spezifischen Verhältnissen in Krankenhäusern angemessene Verortung der Verantwortung und Kompetenz für das Identitätsmanagement und die krankenhausweite Schaffung der notwendigen organisatorischen Voraussetzungen für die Implementierung der technischen Lösungen sorgt..
As a result of growing economic pressures, collaborations and process orientation are rapidly gaining importance for hospitals. With organisation and software landscapes which have grown over time in line with specific professional groups and functions, the paradigm shift places high demands on integration. One of the key challenges in this context is the hospital-wide management of medical staff identities along patient processes. Effective identity management calls for technical means (e.g. for exchanging user data between applications), organisational definitions (e.g. HR processes for starts, departures and changes of hospital medical staff) and regulated responsibilities (e.g. for role definitions). The article shows that while the technical solutions do exist in practice, the necessary prerequisites are frequently missing where organisation and responsibility are concerned. The changes linked with meeting those prerequisites are likely to affect the work of medical staff and can encounter resistance. A very cautious approach is required to the apparently “technical” task of establishing a system of identity management. The article presents a procedure model which has been put to the test in practice. It ensures that responsibility and authority for identity management are successively installed in line with the specific circumstances that prevail in hospitals.
Funding(s)
Language
German
HSG Classification
not classified
Refereed
Yes
Publisher
Springer Gabler
Publisher place
Wiesbaden
Volume
55
Number
1
Start page
19
End page
37
Pages
19
Subject(s)
Division(s)
Eprints ID
220951