Forschendes Lernen: Bachelor-Arbeiten wissenschaftlich konzipieren und verfassen

Kennzeichen universitärer Bildung ist die wissenschaftliche Bildung der Studierenden in der Auseinandersetzung mit Wissenschaft und Forschung. Dazu gehört auch die eigenständige Forschungstätigkeit der Studierenden im Rahmen von Bachelor- und Master-Arbeiten. Das Prinzip des "Forschenden Lernens" ist eng mit der Humboldtschen Universitätsreform zu Beginn des 19. Jahrhunderts verbunden. Nach Humboldt sollte Wissenschaft der Wahrheitssuche bzw. Erkenntnisgewinnung dienen (Wissenschaft als Selbstzweck) und unabhängig von äusseren Zwecken betrieben werden (z. B. von politischen, kirchlich-religiösen oder wirtschaftlichen). Primäres Ziel des Studiums sollte demnach nicht die akademische Berufsbildung, sondern das wissenschaftliche Studium sein. Forschendes Lernen meint Lernen durch die eigenständige Generierung von Wissen durch die Studierenden als Teil der Scientific Community. Forschendes Lernen orientiert sich dabei an den Stufen des Forschungsprozesses. Das Forschungsergebnis wird hernach danach bewertet, inwieweit es unter Berücksichtigung der Kriterien der Scientific Community akzeptiert wird. Mit dem "forschenden Tun" im Rahmen von eigenständigen wissenschaftlichen Abschlussarbeiten sollen die Studierenden den Nachweis erbringen, dass sie entsprechende Forschungskompetenzen erworben haben.

Das vorliegende Buch (Skript) dient als Basislektüre für das gleichnamige universitäre Seminar an der Universität St. Gallen im Kontextstudium "Soziale Handlungskompetenz" und gliedert sich inhaltlich in folgende Themenbereiche:
1. Wissenschaftliches Denken
2. Wissenschaftliches Forschen
3. Wissenschaftliches Schreiben