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Komplexität und Lernen. Newsletter für Organisationales Lernen, Simulation und Training
Series
Komplexität und Lernen
Type
work report
Date Issued
2014
Editor(s)
Abstract (De)
Newsletter - Von der Komplexität "erwischt".
Heute bin ich erneut "Opfer" des eng gekoppelten Systems der Bahn geworden. Letztlich schon sass ich Nachts um 23.30 Uhr in einem mir vorher unbekannten Ort namens "Siegelsdorf" fest, weil es nach einem Unwetter Bäume auf den Gleisen Richtung Nürnberg gab, die Feuerwehr im Einsatz war und auch schon tat was sie konnte, um die Gleise wieder frei zu bekommen. Von Siegelsdorf sind es ca. 20 min mit dem Bus (kein Linienbus!, sondern ein durch die Bahn angeheuerter Spezialbus) bis Fürth, von Fürth gibt es selbst nach 24.00 Uhr noch U-Bahnen
nach Nürnberg und so gegen 3.00 Uhr morgens hatte ich es zumindest bis Ingolstadt geschafft. Kurz danach geriet ich abends mit einem ICE in die Unwetterkatastrophe über Düsseldorf und Duisburg. Es war wie in einem Katastrophenfilm, aber leider ohne wegzappen. Der Bahnverkehr wurde sinnvollerweise eingestellt, vier Stellwerke meldeten Blitzeinschläge, es dauerte über eine Woche bis der Bahnverkehr im Ruhrgebiet wieder planmässig lief. Jetzt sitze ich gerade in der abendsonnendurchfluteten Bahnhofshalle in Frankfurt (ausserplanmässig), weil es einen Oberleitungsschaden sowie Personenschäden zwischen Köln und Siegburg/Bonn gibt und das eng gekoppelte System insgesamt aus den Fugen geraten ist. Komplexität ist ein sehr faszinierendes Phänomen. Vor vier Tagen standen wir über 90 Min. in Gaislingen, wegen eines Notarzteinsatzes
auf den Gleisen. Ich kann mir gut vorstellen, was die Personen in den Leitstellen der Bahn in solchen Situationen leisten müssen, um alles wieder in "geordnete
Bahnen zu lenken". Ich bin inzwischen nur noch mit Wanderausrüstung oder in Sportsachen mit der Bahn unterwegs. Man weiss nie genau wo man landet, und dann sollte man gerüstet sein, zur Not auch zu Fuss weiter zu kommen. Und ich bin nicht mehr ohne Smartphone und Bahn-App unterwegs, die einem das Bahn-Hopping und Zeitreisen ermöglicht, denn man erreicht Dank der Bahn-App die Züge
aus der Vergangenheit. Und so lernt man beim Bahnfahren ganz besonders die Charakteristika der Komplexität kennen sowie die Mechanismen der Eigendynamik zu nutzen, um mit der Bahn durch den Gleisverkehr zu surfen, in dem man die Züge der Vergangenheit auffindet, um die Abläufe der Zeit an einem einem selbst vorher völlig unbekannten Bahnhof irgendwo in Deutschland wieder zusammenzufügen. Und ich bewundere die Gelassenheit der Bahn-Mitarbeiter/ innen, mit der sie die Fahrgastrechtformulare an die Reisenden austeilen und immer dieselben Fragen der Personen ohne Bahn-App beantworten. Grosses Kompliment!
Während ich im Zug stecke, arbeiten meine Mitarbeiterinnen an aufregenden Projekten. Z. B. an der Frage, ob Operateure mit hoch ausgeprägter Merkfähigkeit für die "non-routine Situations" besser gerüstet sind als Operateure mit niedrig ausgeprägter Merkfähigkeit. Barbara Frank hat die Antwort auf diese Frage für Sie parat.
Um das Gedächtnis und die Merkfähigkeit nicht überzustrapazieren, entwickelt Kathrin Bischof unter fachlicher Supervision von Dr. Benjamin Weyers ein innovatives Human-Computer-Interface, welches den Operateur in "non-routine
Situations" dabei unterstützt sich zu erinnern. Sie berichtet von ihren ersten Entwürfen dieser Erinnerungshilfen. Anatoli Termer berichtet von seinem Projekt zu mobilen Endgeräten in der Instandhaltung grosser Fertigungsanlagen und betont, wie wichtig es ist die technischen Lösungen so zu entwickeln, dass sie eine hohe Technik-Akzeptanz bei den Nutzer/innen hervorrufen und auch tatsächlich dabei
helfen die Aufgaben effi zienter und effektiver abzuarbeiten. Wer schon einmal z.B. mit SAP arbeiten musste, weiss, dass die Technik-Akzeptanz und auch der erlebte Nutzen nicht unbedingt mit jeder Technik verbunden sein muss. Und wenn Sie sich auch schon einmal mit dem Gedanken befasst haben, einen mobilen Eye Tracker in der Forschung oder Praxis zu nutzen, dann sollten Sie vorher den Bericht von Nikolaj Borisov und Felix Born lesen, die ihre Erfahrungen für Sie als kleinen Leitfaden niedergeschrieben haben. Mit so einem Eye Tracker kann man
sehr viel Spass haben, weil es leider nicht so leicht ist, wie es aussieht und wir hatten immer grossen Spass uns im Team von den Abenteuern und Erlebnissen unserer beiden Informatik-Profi s mit dem Eye Tracker erzählen zu lassen. Forschung ist eben oftmals auch sehr lustig.
Heute bin ich erneut "Opfer" des eng gekoppelten Systems der Bahn geworden. Letztlich schon sass ich Nachts um 23.30 Uhr in einem mir vorher unbekannten Ort namens "Siegelsdorf" fest, weil es nach einem Unwetter Bäume auf den Gleisen Richtung Nürnberg gab, die Feuerwehr im Einsatz war und auch schon tat was sie konnte, um die Gleise wieder frei zu bekommen. Von Siegelsdorf sind es ca. 20 min mit dem Bus (kein Linienbus!, sondern ein durch die Bahn angeheuerter Spezialbus) bis Fürth, von Fürth gibt es selbst nach 24.00 Uhr noch U-Bahnen
nach Nürnberg und so gegen 3.00 Uhr morgens hatte ich es zumindest bis Ingolstadt geschafft. Kurz danach geriet ich abends mit einem ICE in die Unwetterkatastrophe über Düsseldorf und Duisburg. Es war wie in einem Katastrophenfilm, aber leider ohne wegzappen. Der Bahnverkehr wurde sinnvollerweise eingestellt, vier Stellwerke meldeten Blitzeinschläge, es dauerte über eine Woche bis der Bahnverkehr im Ruhrgebiet wieder planmässig lief. Jetzt sitze ich gerade in der abendsonnendurchfluteten Bahnhofshalle in Frankfurt (ausserplanmässig), weil es einen Oberleitungsschaden sowie Personenschäden zwischen Köln und Siegburg/Bonn gibt und das eng gekoppelte System insgesamt aus den Fugen geraten ist. Komplexität ist ein sehr faszinierendes Phänomen. Vor vier Tagen standen wir über 90 Min. in Gaislingen, wegen eines Notarzteinsatzes
auf den Gleisen. Ich kann mir gut vorstellen, was die Personen in den Leitstellen der Bahn in solchen Situationen leisten müssen, um alles wieder in "geordnete
Bahnen zu lenken". Ich bin inzwischen nur noch mit Wanderausrüstung oder in Sportsachen mit der Bahn unterwegs. Man weiss nie genau wo man landet, und dann sollte man gerüstet sein, zur Not auch zu Fuss weiter zu kommen. Und ich bin nicht mehr ohne Smartphone und Bahn-App unterwegs, die einem das Bahn-Hopping und Zeitreisen ermöglicht, denn man erreicht Dank der Bahn-App die Züge
aus der Vergangenheit. Und so lernt man beim Bahnfahren ganz besonders die Charakteristika der Komplexität kennen sowie die Mechanismen der Eigendynamik zu nutzen, um mit der Bahn durch den Gleisverkehr zu surfen, in dem man die Züge der Vergangenheit auffindet, um die Abläufe der Zeit an einem einem selbst vorher völlig unbekannten Bahnhof irgendwo in Deutschland wieder zusammenzufügen. Und ich bewundere die Gelassenheit der Bahn-Mitarbeiter/ innen, mit der sie die Fahrgastrechtformulare an die Reisenden austeilen und immer dieselben Fragen der Personen ohne Bahn-App beantworten. Grosses Kompliment!
Während ich im Zug stecke, arbeiten meine Mitarbeiterinnen an aufregenden Projekten. Z. B. an der Frage, ob Operateure mit hoch ausgeprägter Merkfähigkeit für die "non-routine Situations" besser gerüstet sind als Operateure mit niedrig ausgeprägter Merkfähigkeit. Barbara Frank hat die Antwort auf diese Frage für Sie parat.
Um das Gedächtnis und die Merkfähigkeit nicht überzustrapazieren, entwickelt Kathrin Bischof unter fachlicher Supervision von Dr. Benjamin Weyers ein innovatives Human-Computer-Interface, welches den Operateur in "non-routine
Situations" dabei unterstützt sich zu erinnern. Sie berichtet von ihren ersten Entwürfen dieser Erinnerungshilfen. Anatoli Termer berichtet von seinem Projekt zu mobilen Endgeräten in der Instandhaltung grosser Fertigungsanlagen und betont, wie wichtig es ist die technischen Lösungen so zu entwickeln, dass sie eine hohe Technik-Akzeptanz bei den Nutzer/innen hervorrufen und auch tatsächlich dabei
helfen die Aufgaben effi zienter und effektiver abzuarbeiten. Wer schon einmal z.B. mit SAP arbeiten musste, weiss, dass die Technik-Akzeptanz und auch der erlebte Nutzen nicht unbedingt mit jeder Technik verbunden sein muss. Und wenn Sie sich auch schon einmal mit dem Gedanken befasst haben, einen mobilen Eye Tracker in der Forschung oder Praxis zu nutzen, dann sollten Sie vorher den Bericht von Nikolaj Borisov und Felix Born lesen, die ihre Erfahrungen für Sie als kleinen Leitfaden niedergeschrieben haben. Mit so einem Eye Tracker kann man
sehr viel Spass haben, weil es leider nicht so leicht ist, wie es aussieht und wir hatten immer grossen Spass uns im Team von den Abenteuern und Erlebnissen unserer beiden Informatik-Profi s mit dem Eye Tracker erzählen zu lassen. Forschung ist eben oftmals auch sehr lustig.
Language
German
HSG Classification
contribution to scientific community
Refereed
No
Publisher
Universität Duisburg-Essen und Lehrstuhl für Organisationspsychologie OPSY-HSG
Publisher place
St. Gallen
Number
31
Subject(s)
Eprints ID
232541