Bilder schreiben - Texte sehen. Ekphrasis in "Klingsors letzter Sommer"
ISBN
978-3-8353-0969-2
Type
book section
Date Issued
2011
Author(s)
Editor(s)
Herwig, Henriette
Singh, Sikander
Abstract (De)
Die Ekphrasis als literarische Beschreibung eines Werkes der bildenden Kunst beinhaltet schon in ihrer Definition als literarische Visualisierungsstrategie eine Überschreitung medialer Grenzen, die damit eine synästhetische Wahrnehmung in der Rezeption ermöglichen soll. Genau diese Funktion thematisiert die Ekphrasis auch in Hermann Hesses Erzählung Klingsors letzter Sommer aus dem Jahr 1919 / 1920.
In meinem Beitrag möchte ich nun ausgehend von einer Definition der Ekphrasis als genuin intermedialer Darstellungsform von bildenden Kunstwerken im literarischen Text die besondere Verwendung dieser in der abendländischen Kultur bedeutenden Textform in Hesses Erzählung Klingsors letzter Sommer untersuchen.
Es fällt auf, dass sich die literarische Bildbeschreibung in Klingsors letzter Sommer im Gegensatz zu den meisten anderen Ekphrasen der abendländischen Kultur gerade nicht hauptsächlich auf die Beschreibung des im Bild Dargestellten ausrichtet, sondern vielmehr die subjektive Wahrnehmung des Bildes und die Wirkung des Bildes auf den Betrachter fokussiert. Die durch zahlreiche Metaphern gekennzeichnete Darstellung der Bildwahrnehmung potenziert schliesslich die in der Form der Ekphrasis angelegte intermediale Grenzüberschreitung und überspielt die mediale Grenze zwischen Text und Bild bis hin zur Unkenntlichkeit.
In meinem Beitrag möchte ich nun ausgehend von einer Definition der Ekphrasis als genuin intermedialer Darstellungsform von bildenden Kunstwerken im literarischen Text die besondere Verwendung dieser in der abendländischen Kultur bedeutenden Textform in Hesses Erzählung Klingsors letzter Sommer untersuchen.
Es fällt auf, dass sich die literarische Bildbeschreibung in Klingsors letzter Sommer im Gegensatz zu den meisten anderen Ekphrasen der abendländischen Kultur gerade nicht hauptsächlich auf die Beschreibung des im Bild Dargestellten ausrichtet, sondern vielmehr die subjektive Wahrnehmung des Bildes und die Wirkung des Bildes auf den Betrachter fokussiert. Die durch zahlreiche Metaphern gekennzeichnete Darstellung der Bildwahrnehmung potenziert schliesslich die in der Form der Ekphrasis angelegte intermediale Grenzüberschreitung und überspielt die mediale Grenze zwischen Text und Bild bis hin zur Unkenntlichkeit.
Language
German
Keywords
Hermann Hesse
Bildsprache
literarische Bildbeschreibung
Ekphrasis
HSG Classification
contribution to scientific community
Refereed
No
Book title
"Magischer Einklang" : Dialog der Künste im Werk Hermann Hesses
Publisher
Wallstein-Verl.
Publisher place
Göttingen
Start page
155
End page
165
Pages
11
Subject(s)
Eprints ID
205880
File(s)![Thumbnail Image]()
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open.access
Name
Carina Gröner Bilder schreiben Texte sehen- Ekphrasis in Klingsors letzter Sommer.pdf
Size
158.74 KB
Format
Adobe PDF
Checksum (MD5)
a648b3554a87dea72aedbc52b92ff048