Für kleine und mittelständische Zulieferunternehmen (KMU-Zulieferer), die ihre Rohstoffe, Einsatzgüter und Dienstleistungen ebenfalls auf internationalen Märkten beschaffen bzw. absetzen, ist das daraus entstehende Risiko tendenziell höher. Sie verfügen meist nicht über die finanziellen Möglichkeiten und personellen Kapazitäten, sich gegen stark schwankende Rohstoff- und Devisenkurse abzusichern. Da diese Unternehmen häufig in einer Zuliefer-Abnehmer-Beziehung mit Grossunternehmen (z.B. ein OEM in der Automobilindustrie) stehen, kann sich das beschriebene Risiko auch auf letztere durchschlagen. Es wird zu einem rohstoff- und währungsschwankungsinduzierten Supply Chain-Risiko. Dies ist insbesondere in solchen Fällen denkbar, in denen die durch veränderte Währungskurse verursachten finanziellen Einbussen für ein KMU existenzgefährdende Ausmasse annehmen, von der auch deren Lieferfähigkeit beeinträchtigt wird und damit für ein abnehmendes Grossunternehmen ein finanzieller Schaden durch z.B. Produktionsausfall, Bandstillstand oder Imageverlust entstehen. Damit haben ebenfalls Grossunternehmen ein berechtigtes Interesse daran, ihre KMU-Lieferanten bei der Reduktion des Risikos volatiler, steigender Rohstoffpreise und schwankender Wechselkurse zu unterstützen. Darum geht der vorliegende Beitrag folgender Frage nach: Wie lässt sich das Risiko schwankender, tendenziell steigender Rohstoffpreise und volatiler Wechselkurse für ein kleines und mittelständisches Unternehmen durch eine Zuliefer-Abnehmer-Beziehung mit einem international agierenden Grossunternehmen nachhaltig für beide Supply Chain-Akteure reduzieren?