Neue Wertschöpfung durch Handel mit Kapazitäten - Tagungsbericht

Dezentrale, flexible Kapazitäten entwickeln sich zunehmend zum Rückgrat der Versorgungssicherheit. Deren digitale Vernetzung erfordert den Datenaustausch und damit die Neudefinition der Zusammenarbeit zwischen Übertragungs- und Verteilnetzbetreiber. Der Aufbau von elektronischen Kommunikations- und Handelsplattformen für grenzüberschreitenden Austausch von Regelleistung und Engpassmanagement ist die natürliche Folge und steigert zusätzlich das Wertschöpfungspotenzial in einem integrierten europäischen Strommarkt. Bisher wird der Zugang zu den Märkten für Systemdienstleistungen von grossen Stromversorgern dominiert. Mit zunehmenden dezentralen Einspeisungen und Speicherkapazitäten auf Verteilnetzebene wächst der Bedarf an Stabilisierungsmechanismen über alle Spannungsebenen und damit zusätzlich an der Einbindung auch kleinerer Versorger und Verbraucher. Dezentrale flexible Erzeugungs- und Speicherkapazitäten sowie die Umwandlung in weitere Energieträger wie Wasserstoff, synthetische Gase oder Wärme erfordern eine effiziente und effektive Abstimmung. Neue digitale Plattformen für flexible Kapazitäten tragen zu dieser Effizienzsteigerung bei: diese helfen zum einen die Volatilitäten der stochastischen Einspeisungen zur Wahrung der Stabilität abzufedern, zum anderen über Preissignale im Markt die Volatilität entlang einer neuen Wertschöpfungskette zu monetarisieren. Damit wird sowohl eine technisch wirksame wie auch wirtschaftlich sinnvolle Stabilisierung des Stromnetzes zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit gefördert.