Einseitige Änderungsklauseln ain Allgemeinen Geschäftsbedingungen
Type
doctoral thesis
Date Issued
2022-09-19
Author(s)
Abstract
In modern mass commerce, unilateral adaptation clauses in standard terms have become indispensable. They represent a recognized and proven means of granting flexibility to users of standard terms in the drafting of contracts in view of the unpredictability of the future. In order to effectively meet their need for flexibility, users of standard terms usually define the contractual prerequisites as well as the scope of unilateral adaptation clauses in a highly open manner. These undefined adaptation rights in presumably unread standard terms can thus prove to be very burdensome for consumers, which, in Swiss doctrine, has earned them the vivid metaphor of a «Trojan Horse». Against this background, this dissertation examines the control of unilateral adaptation clauses in standard terms under Swiss law. The focus lies on standard terms in consumer contracts given that the main instrument for content control under Swiss law, Art. 8 of the Swiss Federal Act on Unfair Competition, only applies to consumer contracts. In the main part of the discussion, the study also relies on a comparative law analysis with the German law on standard terms. Such a comparative law approach is indeed suited because the German legal system has already known differentiated legal provisions for the control of standard terms since 1977. Furthermore, German law offers an abundance of case law and literature particularly in the area of unilateral adaptation clauses in standard terms. Aiming at a holistic approach, this study concludes by addressing difficulties in connection with the law enforcement of unilateral adaptation clauses embedded in standard terms. In doing so, it analyzes whether the existing procedural framework under Swiss law is suited to promote the law enforcement in the sphere of standard terms or if additional instruments for collective redress are necessary in this area.
Abstract (De)
Im modernen Massenverkehr sind einseitige Änderungsklauseln in Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) allgegenwärtig. In Anbetracht der Unprognostizierbarkeit der Zukunft stellen sie ein anerkanntes und bewährtes Mittel dar, um AGB-Verwenderinnen Flexibilität in der Vertragsgestaltung zu gewähren. Um diesem Flexibilitätsbedürfnis von AGB-Verwenderinnen gerecht zu werden, weisen einseitige Änderungsklauseln in der Vertragspraxis eine typische Unbestimmtheit auf, indem sie Änderungstatbestand und -umfang äusserst offen umschreiben. Konturlose einseitige Änderungsrechte in vermutungsweise ungelesenen AGB können für den Kunden äusserst einschneidend sein; nicht unverdient hat die schweizerische Lehre einseitige Änderungsklauseln in AGB schon mit der Metapher des «trojanischen Pferds» umschrieben. Vor diesem Hintergrund widmet sich die vorliegende Abhandlung der Frage, welchen materiellen Zulässigkeitsvoraussetzungen einseitige Änderungsklauseln in AGB unter schweizerischem Recht genügen müssen. Der Fokus liegt auf Konsumenten- AGB, zumal Art. 8 des Bundesgesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb die zentrale AGB-Inhaltskontrollnorm im schweizerischen Recht lediglich auf Konsumentenverträge Anwendung findet. Im Rahmen der AGB-spezifischen Kontrolle einseitiger Änderungsklauseln erfolgt dabei eine rechtsvergleichende Analyse mit dem deutschen AGB-Recht. Dieser Rechtsvergleich bietet sich deshalb an, weil die deutsche Rechtsordnung schon seit 1977 differenzierte gesetzliche Vorschriften für die AGB-Kontrolle kennt und gerade im Bereich der einseitigen Änderungsklauseln in AGB eine Fülle von Rechtsprechung und Literatur aufweist. Im Sinne einer ganzheitlichen Betrachtung beleuchtet die Untersuchung auch die Durchsetzungsproblematik im Zusammenhang mit einseitigen Änderungsklauseln in AGB. Sie analysiert dabei, ob die bestehenden prozessualen Instrumente und Klagemöglichkeiten unter dem schweizerischen Recht überhaupt einen Beitrag zur Rechtsdurchsetzung im AGB-Bereich leisten können. In diesem Rahmen wird schliesslich ergründet, inwiefern im schweizerischen AGB-Recht ein Bedürfnis nach weitergehendem kollektivem Rechtsschutz besteht.
Language
German
Keywords
Allgemeine Geschäftsbedingungen
Vertragsrecht
Konsumentenschutz
EDIS-5236
AGB-Kontrolle
Unilateral adaptation clauses
Vertragsrecht
Konsumentenschutz
GTC
Konsumentenschutzrecht
Control of standard terms
Einseitige Änderungsklauseln
Consumer protection law
Standard terms
AGB
AGB-Recht
HSG Classification
not classified
HSG Profile Area
None
Publisher
Universität St. Gallen
Publisher place
St.Gallen
Subject(s)
Eprints ID
267390
File(s)![Thumbnail Image]()
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open.access
Name
Dis5236.pdf
Size
4.05 MB
Format
Adobe PDF
Checksum (MD5)
a64d2b8657a10ffbc151e362dd9ba4bb