Spätestens seit Nick Hornbys Fever Pitch (1996) wird Fußball vermehrt literarisch inszeniert. Bekannten sich Schriftsteller früher nur vereinzelt zum Volkssport Nr. 1, so durfte das Fußballfieber fortan auf die intellektuelle Elite übergreifen. Der Vortrag von Prof. Dr. Yvette Sanchez, Universität St. Gallen, zeigt, wie Erzählkunst auf Spielkunst trifft. Den sportlich-literarischen Analogien des Schau-Spiels wird meist in kurzen, hybriden Gattungen zwischen facts und fiction gehuldigt. Fußballcodes finden ihre Entsprechung im narrativen Diskurs, in Rhetorik, Rhythmus, Simulation, karnevalesker Theatralik. Metaphernreich übertragen hispanische Texte die menschliche Existenz direkt auf den Rasen. Das Leben, ein Fußball.