Institutionsweite Hochschulentwicklung : Studienprogrammentwicklung als Beispiel für die Gestaltung von Lehr-/Lernkultur an Hochschulen

Die Hochschuldidaktik ist ein relativ junges Feld; das gilt sowohl für den deutschsprachigen Raum als auch international (Dany, 2007; Land, 2004). Bereits seit ihren Anfängen sieht sich die Hochschuldidaktik mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert. Zwar hat sich der traditionelle Ansatz der Hochschuldidaktik, der sich auf das Individuum bezogene Aus- und Weiterbildungs- sowie Beratungsangebote konzentriert, weitgehend etabliert (Urban & Meister, 2010). In Bezug auf die gesamte Hochschule sind diese Aktivitäten allerdings oft wenig wirksam bzw. nachhaltig. Gleichzeitig implizieren die weithin verbreiteten Forderungen nach einem "shift from teaching to learning", nach Outcome-Orientierung und (überfachlicher) Kompetenzentwicklung (z. B. Wildt, 2007; Rhein & Kruse, 2011) eine Veränderung der Lehr-/Lernkultur . Obwohl diese normativen Forderungen die Hochschuldidaktik und -entwicklung stärker in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt hat, bleiben die Herausforderungen von mangelnder Wirksam- und Nachhaltigkeit für die meisten Institutionen bestehen. Entsprechend stellt sich die Frage, wie Hochschuldidaktik und -entwicklung ausgerichtet sein können, um die Lehr-/Lernkultur an Hochschulen nachhaltig zu verändern. Im Sinne eines erweiterten Verständnisses von Hochschulentwicklung bietet sich ein Blick auf die Hochschule als gesamte Institution mit unterschiedlichen Handlungsebenen und entsprechenden Gestaltungsfeldern für die Hochschulentwicklung an .
Der vorliegende Beitrag stellt den Ansatz einer institutionsweiten Hochschulentwicklung vor und illustriert ihn an einem Fallbeispiel.