Scheitern an Kontingenz. Politisches Denken in der Weimarer Republik. Campus. Frankfurt/New York
Type
book
Date Issued
2019
Author(s)
Abstract (De)
Ende dieses Jahres jährt sich die Gründung der Weimarer Republik zum 100. Mal. Als die politische Ordnung, die auf den verlorenen Ersten Weltkrieg folgte, stand diese Republik von Anfang an unter keinem guten Stern. Der Erste Weltkrieg erschütterte vermeintliche Sicherheiten, wie sie in den ruhigeren Zeiten des 19. Jahrhunderts entstehen konnten und führte vor Augen, dass die Geschichte offen, kontingent war. Diese Kontingenzerfahrung in den Mittelpunkt stellend, untersucht die vorliegende Abhandlung zehn einflussreiche politische Denker der Zeit in ihrem Verhältnis zur Weimarer Republik: Oswald Spengler, Georg Lukács, Ernst Kantorowicz, Arthur Moeller van den Bruck, Ernst Jünger, Walter Benjamin, Ernst Robert Curtius, Carl Schmitt, Hans Kelsen und Rabindranath Tagore. Die zehn Theorieportraits, die dabei entstehen, eignen sich als tiefgehende Einführung in das politische Denken der Zeit. Gleichzeitig wird an ihnen aber auch und vor allem dargelegt, auf welche Weisen das politische Denken Weimars dazu beitrug, die Weimarer Republik zu destabilisieren. Dadurch wird die These, dass diese Republik an mangelnder geistiger Deckung scheiterte, mit konkreten Inhalten gefüllt. Insbesondere, so zeigt sich, wollte es den Denkern der Zeit nicht gelingen, den Fakt, dass die Welt kontingent ist, angemessen zu konzeptionalisieren. Folglich wird die Untersuchung mit Überlegungen zu der Frage abgerundet, welche theoretische Konzeptualisierung angetan wäre, um Demokratien zu stabilisieren. Diese Überlegungen sind gerade heute – 100 Jahre nach Beginn der ersten gesamtdeutschen Republik, Zeiten, in denen die Demokratie wieder unter erhöhtem Rechtfertigungsdruck steht – relevant.
Language
German
HSG Classification
contribution to scientific community
Refereed
Yes
Publisher
Campus
Publisher place
Frankfurt/New York
Subject(s)
Division(s)
Eprints ID
254857