Führungsethik : Ein grundrechteorientierter Ansatz
Series
Berichte des Instituts für Wirtschaftsethik
ISSN
3906548864
Type
working paper
Date Issued
1998-07-22
Author(s)
Abstract (De)
2. vollst. überarb. u. erw. Aufl. (Erstauflage 1995).
Unternehmen sind und bleiben trotz aller Tendenzen zu flacheren Organisationskonzepten hierarchisch strukturierte Gebilde. Führungsethik, verstanden als kritisch-normative Reflexion darüber, wie die Beziehungen zwischen "Vorgesetzten" (Führungskräften) und "Untergebenen" (Mitarbeitern) in hierarchischen Strukturen menschenwürdig und fair gestaltet werden sollen, müsste von daher, so wäre zu erwarten, eigentlich einen der Brennpunkte unternehmensethischer Erörterungen darstellen. Dem ist aber bisher nicht so. Der Stand der wenigen vorliegenden Literatur zum Thema kann kaum als befriedigend bezeichnet werden. Teils wird "Führungsethik" bloss als mehr oder weniger inhaltsleere Worthülse verwendet und von Management- oder Unternehmensethik begrifflich gar nicht abgegrenzt. Teils werden unter dem Stichwort "Führungsethik" einseitig tugend- und verantwortungsethische Postulate einer eher vergangenheits- als zukunftsorientierten Individualethik des guten Führers formuliert, die einen paternalistisch-autoritativen oder gar elitistischen Beiklang nicht immer vermeiden. Näher bei der aktuellen Führungspraxis und konkreter ist im allgemeinen, was in der betriebswirtschaftlichen Literatur zur Mitarbeiterführung unter Stichworten wie "Führungsleitbilder" und "Führungsgrundsätze" geboten wird, doch vermisst man dort in der Regel eine systematische Auseinandersetzung mit den ethischen Grundfragen der vorgestellten Konzepte, soweit nicht überhaupt funktionalistische Denkmuster überwiegen (Führungsgrundsätze als Führungsinstrument im Rahmen des "Human Resources Management"). Der vorliegende Beitrag zielt auf die systematische Grundlegung und die Skizze der elementaren Bausteine einer Führungsethik, die auf dem Boden einer modernen, liberalen "Ethik der Zwischenmenschlichkeit" steht. Es wird versucht, sowohl die (deontologisch-) ethischen Voraussetzungen einer entsprechenden Führungsethik als auch die Möglichkeiten und Grenzen ihrer Vermittlung mit funktionalen (betriebswirtschaftlichen) Gesichtspunkten zu klären. Zu diesem Zweck wird ein - im deutschen Sprachraum bisher erst wenig entfalteter - grundrechteorientierter Ansatz vorgeschlagen.
Unternehmen sind und bleiben trotz aller Tendenzen zu flacheren Organisationskonzepten hierarchisch strukturierte Gebilde. Führungsethik, verstanden als kritisch-normative Reflexion darüber, wie die Beziehungen zwischen "Vorgesetzten" (Führungskräften) und "Untergebenen" (Mitarbeitern) in hierarchischen Strukturen menschenwürdig und fair gestaltet werden sollen, müsste von daher, so wäre zu erwarten, eigentlich einen der Brennpunkte unternehmensethischer Erörterungen darstellen. Dem ist aber bisher nicht so. Der Stand der wenigen vorliegenden Literatur zum Thema kann kaum als befriedigend bezeichnet werden. Teils wird "Führungsethik" bloss als mehr oder weniger inhaltsleere Worthülse verwendet und von Management- oder Unternehmensethik begrifflich gar nicht abgegrenzt. Teils werden unter dem Stichwort "Führungsethik" einseitig tugend- und verantwortungsethische Postulate einer eher vergangenheits- als zukunftsorientierten Individualethik des guten Führers formuliert, die einen paternalistisch-autoritativen oder gar elitistischen Beiklang nicht immer vermeiden. Näher bei der aktuellen Führungspraxis und konkreter ist im allgemeinen, was in der betriebswirtschaftlichen Literatur zur Mitarbeiterführung unter Stichworten wie "Führungsleitbilder" und "Führungsgrundsätze" geboten wird, doch vermisst man dort in der Regel eine systematische Auseinandersetzung mit den ethischen Grundfragen der vorgestellten Konzepte, soweit nicht überhaupt funktionalistische Denkmuster überwiegen (Führungsgrundsätze als Führungsinstrument im Rahmen des "Human Resources Management"). Der vorliegende Beitrag zielt auf die systematische Grundlegung und die Skizze der elementaren Bausteine einer Führungsethik, die auf dem Boden einer modernen, liberalen "Ethik der Zwischenmenschlichkeit" steht. Es wird versucht, sowohl die (deontologisch-) ethischen Voraussetzungen einer entsprechenden Führungsethik als auch die Möglichkeiten und Grenzen ihrer Vermittlung mit funktionalen (betriebswirtschaftlichen) Gesichtspunkten zu klären. Zu diesem Zweck wird ein - im deutschen Sprachraum bisher erst wenig entfalteter - grundrechteorientierter Ansatz vorgeschlagen.
Language
German
Keywords
Führungsethik
Führungsverantwortung
Mitarbeiterrechte
HSG Classification
contribution to scientific community
Refereed
No
Publisher
Institut für Wirtschaftsethik der Universität St. Gallen
Publisher place
St. Gallen
Number
68
Subject(s)
Division(s)
Eprints ID
17243
File(s)![Thumbnail Image]()
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open.access
Name
B-68_PUlrich_2002.doc.pdf
Size
837.65 KB
Format
Adobe PDF
Checksum (MD5)
fa69341ff30a6659c7d352b82af99f1b