Männer in Frauenberufen erleben in ihrem Arbeitsalltag häufig eine "identity dissonance" (Warin, 2005). Sie werden im Kontext der Kinderkrippe qua ihres Geschlechts als unpassend, wenn nicht gar gefährlich erlebt, sind aber heutzutage zugleich sehr erwünscht, da sie die so häufig als fehlend wahrgenommene männliche Vorbildfunktion übernehmen können. Wie gehen Männer mit diesen kontroversen Zuschreibungen um? Dieser Frage werde ich in meinem Vortrag anhand einer diskurspsychologischen Analyse problemzentrierter Interviews mit ausgebildeten männlichen Kleinkindbetreuern nachgehen. Die Interviews wurden im Forschungsprojekt "Puppenstuben, Bauecken und Waldtage: (Un)doing gender in Kinderkrippen" erhoben. Das Projekt untersucht die Geschlechterarrangements in Deutschschweizer Kinderkrippen mittels qualitativer Interviews, videounterstützter ethnographischer Beobachtung sowie einer fotographischen Raumanalyse.