2023-04-132023-04-13https://www.alexandria.unisg.ch/handle/20.500.14171/58013Visualität steht im Zentrum von Kleidung und Textil, Mode entsteht über "Images", Vorstellungswelten, noch bevor (bisweilen sogar: ohne dass) auch nur ein einziger Faden gewebt, ein einziges Ornament gestickt wurde. Mode existiert auf Bildern, in Magazinen und beim Anblick auf der Strasse. Weit subtiler gestaltet sich die Liaison, wenn der Körper auf die Materialität des Stofflichen trifft und sich die vestimentäre Botschaft über des Menschen grösstes Sinnesorgan - die Haut - entfaltet. Ob Cashmere oder Nylon, Kleidungsstücke massgeschneidert oder "Anti-Fit", Interieurs zum Greifen schön oder Monobloc in Serie: Immer vermittelt die Haptik ihre untrügliche Botschaft an das Selbst und sein Gegenüber. Wie alle Sinne, entwickelt sich auch der Tastsinn über die Sozialisierung im Gebrauch. Seine Wahrnehmungsfähigkeit unterscheidet gesellschaftliche Gruppen, aus ökonomischer Perspektive auch: Ziel-Gruppen. Zentrales Differenzierungsmerkmal von im oberen Qualitäts- und Preissegment positionierten textilen Erzeugnissen ist daher längst nicht nur ihr Aussehen, sondern die unnachahmliche Art, sie zu spüren. Hier trifft sich das Interesse einer wissenschaftlichen Erschliessung des noch unerforschten Gebiets einer "Soziologie der textilen Haptik" mit dem Erfahrungsschatz und dem Anwendungsinteresse der Textilbranche. Mit Akris, Création Baumann und Zimmerli konnten drei führende Schweizer Unternehmen zur Kooperation in dem von der KTI geförderten, am Soziologischen Seminar der Universität St.Gallen angesiedelten Forschungsprojekt gewonnen werden. Das Projekt wurde im Sommer 2015 abgeschlossen. Auf unternehmerischer Ebene kommen die Ergebnisse zum Einsatz in der Weiterentwicklung von Unternehmens- kommunikation und Sortimentgestaltung der kooperierenden Unternehmen.HaptikFeine UnterschiedeSinneWahrnehmungTextilModeKonsumentenverhaltenAuf Tuchfühlung - Soziologie der textilen Haptikapplied research project