Demokratie und Diktatur nach Freud : Eine Kontroverse zum Verhältnis zwischen Politik und Generationenspiel
Journal
Psyche
ISSN
0033-2623
Type
journal article
Date Issued
2012-05
Author(s)
Abstract (De)
In diesem Beitrag werden die politischen Modelle diskutiert, die sich aus Freuds Deutung der Entstehung menschlicher Gesellschaften am Leitfaden des Ödipus-Komplexes ergeben. In den Mittelpunkt rücken dabei interpretatorisch die Schrift Totem und Tabu sowie systematisch die Gegenüberstellung von Diktatur und Demokratie. Es wird die These vertreten, dass sich bei Freud ein Hauptweg, auf dem Gesellschaft hierarchisch oder vertikal gedeutet wird, von einem Nebenweg unterscheiden lässt, auf dem die horizontalen Bezüge zwischen Menschen erschlossen werden. Von besonderer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang Freuds Rede von der »Diktatur der Vernunft«. Um Diktatur und Demokratie ist nach Freud eine ausgedehnte Debatte ausgefochten worden, zu der u.a. Walter Lippmann, Paul Federn, Hans Blüher, Thomas Mann und Hans Kelsen Beiträge geleistet haben. Diese Beiträge werden in ihrem Bezug auf Freud erstmals im Zusammenhang beschrieben und beurteilt. Als besonders ertragreich für eine psychoanalytisch instruierte Theorie der Demokratie erweist sich der Ansatz Hans Kelsens.
Language
German
HSG Classification
contribution to scientific community
Refereed
Yes
Publisher
Klett-Cotta
Publisher place
Stuttgart
Volume
66
Number
05
Start page
408
End page
432
Pages
25
Subject(s)
Division(s)
Eprints ID
217958