Options
Gesellschaftlicher Diskurs und moralische Organisationsentwicklung
Type
dissertation project
Start Date
01 January 2004
End Date
22 April 2008
Status
completed
Keywords
Organizational Behaviour
Business Ethics
Organizational Development
Corporate Responsibility
Moral Development
Discourse Ethics
Corporate Communication
Description
Zunehmend transnationale Geschäftsbeziehungen stellen Unternehmen vor neue Heraus-forderungen mit widersprüchlichen nationalen Gesetzgebungen und inkonsistenten Erwar-tungen global agierender Stakeholder (v. a. Nichtregierungsorganisationen) umzugehen. Gefördert durch die Auswirkungen negativer externer Effekte wirtschaftlicher Aktivität steigt das Bedürfnis einer globalen Gesellschaft, Unternehmen zu verantwortlichem Umgang mit sozialen und ökologischen Ressourcen anzuleiten.
Seitens der Forschung wird versucht über den "Business Case for Corporate Responsibility" Unternehmen zur Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung zu motivieren. Dabei wer-den Gerechtigkeitsaspekte von der Profitabilität des Handelns abhängig gemacht - Unter-nehmen handeln verantwortlich, wenn es sich rechnet. Genuin gerechtigkeitsbasierten An-sätzen wie z. B. Corporate Citizenship fehlen wiederum Instrumente, um Unternehmen zur Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung anzuleiten.
Fälle wie Shell & Brent Spar oder Nike & Kinderarbeit legen die Vermutung nahe, dass öf-fentlicher Diskurs Unternehmen zur Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung motivie-ren kann. Psychologische Erkenntnisse von Kohlberg und Oser zeigten eine positive Wir-kung von Diskurs auf die moralische Entwicklung von Individuen. Überträgt man diesen Gedanken auf Organisationen, könnte öffentlicher Diskurs die Möglichkeit zur moralischen Organisationsentwicklung bieten. Durch eine Krise wird ein Unternehmen in seiner Selbst-wahrnehmung verunsichert und versucht über den Dialog mit der Gesellschaft dieser Ver-unsicherung zu begegnen und damit Selbst- und Fremdwahrnehmung wieder in Einklang zu bringen. Dabei scheint es möglich, die Operationslogik von Unternehmen auf ein höheres moralisches Argumentations- und Handlungsniveau zu heben, welches wiederum ein um-fassenderes Verständnis gesellschaftlicher Verantwortung nach sich zieht.
Die Analyse zweier Fallstudien soll im Rahmen dieser Arbeit aufzeigen, ob moralpsycholo-gische Erkenntnisse (Kohlberg und Oser) individueller Natur auf Organisationen übertrag-bar sind und damit der Gesellschaft ein Instrument offerieren, um Unternehmen über dis-kursive moralische Organisationsentwicklung zur Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung zu motivieren.
Seitens der Forschung wird versucht über den "Business Case for Corporate Responsibility" Unternehmen zur Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung zu motivieren. Dabei wer-den Gerechtigkeitsaspekte von der Profitabilität des Handelns abhängig gemacht - Unter-nehmen handeln verantwortlich, wenn es sich rechnet. Genuin gerechtigkeitsbasierten An-sätzen wie z. B. Corporate Citizenship fehlen wiederum Instrumente, um Unternehmen zur Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung anzuleiten.
Fälle wie Shell & Brent Spar oder Nike & Kinderarbeit legen die Vermutung nahe, dass öf-fentlicher Diskurs Unternehmen zur Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung motivie-ren kann. Psychologische Erkenntnisse von Kohlberg und Oser zeigten eine positive Wir-kung von Diskurs auf die moralische Entwicklung von Individuen. Überträgt man diesen Gedanken auf Organisationen, könnte öffentlicher Diskurs die Möglichkeit zur moralischen Organisationsentwicklung bieten. Durch eine Krise wird ein Unternehmen in seiner Selbst-wahrnehmung verunsichert und versucht über den Dialog mit der Gesellschaft dieser Ver-unsicherung zu begegnen und damit Selbst- und Fremdwahrnehmung wieder in Einklang zu bringen. Dabei scheint es möglich, die Operationslogik von Unternehmen auf ein höheres moralisches Argumentations- und Handlungsniveau zu heben, welches wiederum ein um-fassenderes Verständnis gesellschaftlicher Verantwortung nach sich zieht.
Die Analyse zweier Fallstudien soll im Rahmen dieser Arbeit aufzeigen, ob moralpsycholo-gische Erkenntnisse (Kohlberg und Oser) individueller Natur auf Organisationen übertrag-bar sind und damit der Gesellschaft ein Instrument offerieren, um Unternehmen über dis-kursive moralische Organisationsentwicklung zur Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung zu motivieren.
Leader contributor(s)
Spitzeck, Heiko
Partner(s)
Fordham University, New York
University of California Berkeley
Funder(s)
Topic(s)
Organisationsentwicklung
Gesellschaftliche Legitimiation
Gesellschaftliche Legitimiation
Method(s)
Qualitative kritische Diskursanalyse
Range
Institute/School
Range (De)
Institut/School
Division(s)
Eprints ID
29953
4 results
Now showing
1 - 4 of 4
-
PublicationMoral Organizational Development(o.V., 2008-10-17)Spitzeck, HeikoThe critique voiced by Non-Governmental Organizations (NGOs) asks corporations to act responsibly and legitimately, in short to learn morally. Traditional theories of organizational learning have centred on organizational efficacy and efficiency and do not formulate a theory of moral organizational learning. By use of the case study of Citigroup and the critique voiced by the Rainforest Action Network this paper explores organizational moral learning paths and sketches a new approach to moral organizational development. In the conflict Citigroup learned to formulate new moral arguments to justify its behaviour and institutionalized new organizational structures to embed responsibility in its practices.Type: conference paper
-
PublicationMoralische Organisationsentwicklung - Was lernen Unternehmen durch die Kritik von Nichtregierungsorganisationen(Haupt, 2008)Spitzeck, Heiko
-
PublicationMoralische Organisationsentwicklung(Lit Verlag, 2008-12-16)Spitzeck, HeikoType: newspaper articleJournal: forum WirtschaftsethikVolume: 16Issue: 4
-
PublicationMoral Organizational Learning by Discursive Struggle: Citigroup and the Rainforest Action Network( 2007-08-03)Spitzeck, HeikoThis paper presents the project finance controversy between Citigroup and the Rainforest Action Network (RAN) from a moral learning perspective. Using Kohlberg and Oser's framework for moral development and learning it is shown, that Citigroup improved its moral organizational behavior. Improvements are noticed in Citigroup's moral talk as well as in its organizational structures due to the criticism. This case thus demonstrates that it is possible to foster moral organizational learning by involving corporations in moral debate.Type: conference paper