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Interviews mit wegen schwerer Wirtschaftsdelikte verurteilten Tätern : Kontrolle aus verschiedenen Perspektiven
Journal
Der Schweizer Treuhänder
ISSN
0036-746X
ISSN-Digital
0036-746X
Type
journal article
Date Issued
2012-03-01
Author(s)
Abstract (De)
Fraudulente Handlungen in Schweizer Unternehmen hinterlassen einen erheblichen materiellen und immateriellen Verlust. Der jährliche Vermögensschaden der bekannt gewordenen Fälle beträgt häufig mehrere hundert Millionen Schweizer Franken. Dabei bleibt der genaue Betrag wortwörtlich "verborgen", da bis heute keine exakten Rückschlüsse auf den Umfang der unentdeckten Wirtschaftsstraftaten (sogenanntes Dunkelfeld) möglich sind. Dolose Handlungen stellen für jedes Unternehmen ein substanzielles Risiko dar. Verursachte Vertrauensschäden sind oftmals weitaus gravierender als unmittelbar entstandene monetäre Einbussen. Arbeitsmoral, Geschäftsbeziehungen, Reputation und andere bedeutsame Erfolgsfaktoren können schnell und nachhaltig geschädigt werden, wie regelmässige Skandale bestätigen. Es wird deutlich, dass wirtschaftskriminelle Handlungen sowie deren auslösende Ursachen und Massnahmen zur Vorbeugung ernst zu nehmen sind.
Inwiefern können Unternehmen mit effektiven Kontrollen tatsächlich präventiv gegensteuern? Im Rahmen der geführten Interviews mit rechtskräftig verurteilten Wirtschaftsstraftätern in der Schweiz und in Österreich wurde davon ausgegangen, dass der Delinquent aus seiner einzigartigen Perspektive darlegen kann, wie sich die Tat womöglich am ehesten hätte vermeiden lassen. Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass manche Fälle mit einfachen Kontrollprozeduren verhindert werden können. Durch diese Studie konnte mehr Aufschluss über die Bedeutung von Kontrolle im Kontext der vorbeugenden Massnahmen aus der einzigartigen Sichtweise von "innen", also von ausübenden Personen, erlangt werden.
Kommentar aus der Perspektive von KPMG AG: Die Delikte der in der vorliegenden Untersuchung interviewten Täter (Falschbilanzierung, Korruption, Unterschlagung, Veruntreuung oder Betrug) verschafften dem Täter selbst einen (finanziellen) Vorteil, meist zulasten des Unternehmens, in welchem sie arbeiteten. Damit entsteht ein direkter Schaden für das Unternehmen und wahrscheinlich zusätzliche indirekte Schäden wie die Kosten der Aufklärung und der gerichtlichen Aufarbeitung der Delikte, sowie eine Beeinträchtigung des Rufs. Während schon erhebliche Schäden aus diesen Delikten entstehen können, hat KPMG AG, Forensic in den letzten Jahren beobachtet, dass Delikte, welche von den Tätern zum (kurzfristigen) Vorteil des Unternehmens, und oft auch in dessen Namen begangen werden, langfristig dem Unternehmen noch weit grösseren Schaden zufügen, und gar dessen Existenz bedrohen können.
Inwiefern können Unternehmen mit effektiven Kontrollen tatsächlich präventiv gegensteuern? Im Rahmen der geführten Interviews mit rechtskräftig verurteilten Wirtschaftsstraftätern in der Schweiz und in Österreich wurde davon ausgegangen, dass der Delinquent aus seiner einzigartigen Perspektive darlegen kann, wie sich die Tat womöglich am ehesten hätte vermeiden lassen. Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass manche Fälle mit einfachen Kontrollprozeduren verhindert werden können. Durch diese Studie konnte mehr Aufschluss über die Bedeutung von Kontrolle im Kontext der vorbeugenden Massnahmen aus der einzigartigen Sichtweise von "innen", also von ausübenden Personen, erlangt werden.
Kommentar aus der Perspektive von KPMG AG: Die Delikte der in der vorliegenden Untersuchung interviewten Täter (Falschbilanzierung, Korruption, Unterschlagung, Veruntreuung oder Betrug) verschafften dem Täter selbst einen (finanziellen) Vorteil, meist zulasten des Unternehmens, in welchem sie arbeiteten. Damit entsteht ein direkter Schaden für das Unternehmen und wahrscheinlich zusätzliche indirekte Schäden wie die Kosten der Aufklärung und der gerichtlichen Aufarbeitung der Delikte, sowie eine Beeinträchtigung des Rufs. Während schon erhebliche Schäden aus diesen Delikten entstehen können, hat KPMG AG, Forensic in den letzten Jahren beobachtet, dass Delikte, welche von den Tätern zum (kurzfristigen) Vorteil des Unternehmens, und oft auch in dessen Namen begangen werden, langfristig dem Unternehmen noch weit grösseren Schaden zufügen, und gar dessen Existenz bedrohen können.
Language
German
Keywords
Kontrolle
Wirtschaftskriminalität
Wirtschaftsstraftäter
Bestechung
grenzüberschreitendes Bankengeschäft
HSG Classification
not classified
Refereed
Yes
Publisher
Treuhand-Kammer
Publisher place
Zürich
Volume
86
Number
3
Start page
157
End page
161
Pages
5
Subject(s)
Division(s)
Eprints ID
210579