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Symbolische Väter, junge Wilde und professionelle Pädagogen. Diskursive Konstruktionen männlicher Geschlechtsidentität in Kindertageseinrichtungen
Type
doctoral thesis
Date Issued
2018-02-18
Author(s)
Abstract (De)
Die vorliegende Dissertation untersucht, wie sich männliche Fachkräfte im traditionell weiblichen Feld der Schweizer Kitas diskursiv positionieren und so ihren Minderheitenstatus aktiv verarbeiten.
Einer poststrukturalistischen Lesart von Geschlecht folgend, wird in dieser Arbeit die Geschlechtsidentität als Einnahme von Subjektpositionen in Diskursen konzeptualisiert. Die Identifikation mit ihnen ist ein Prozess der Subjektivierung und gleichzeitigem „doing gender“. Im Kontext dieser Studie zeigt er eine Auseinandersetzung mit den Normen eines traditionell weiblichen Berufsfelds und denen aktueller Männlichkeitskonstruktionen auf.
Den Grundannahmen von Theorien der „gendered organization“ folgend und in diskurstheoretischer Art weitergedacht, wird das Berufsfeld der Kindertageseinrichtungen als Nexus der historisch spezifischen Entwicklungsgeschichte und aktueller Diskurse entworfen. Berufsfeldspezifisch wird im Rahmen dieser Diskurse die Eignung von Männern und Frauen für bestimmte Tätigkeiten im Modus der Analogiebildung hervorgebracht und eine Korrespondenz von beruflichen Tätigkeiten und Geschlechtsidentität erzeugt. Damit regulieren die feldspezifischen Diskurse die Entstehensbedingungen des vergeschlechtlichten Subjekts, was eine deutliche unterschiedliche Positionierung von männlichen und weiblichen Fachpersonen zur Folge hat.
Die Arbeit verfolgt zwei empirische Ziele. Zum einen wird der Diskurs über Männer in Kitas, wie er von den Fachkräften im Feld geführt wird, auf der Basis von Interviews mit 20 Kita-Leitungen und acht Kinderbetreuerinnen rekonstruiert. Mit diesem Schritt werden die diskursinhärenten Geschlechterkonstruktionen herausgearbeitet und gezeigt, wie diese genutzt werden um männliche Fachpersonen in dieser diskursiven Landschaft zu positioniert. Der zweite empirische Teil fokussiert auf die Subjektivierungspraktiken von Kinderbetreuern. Er zielt darauf ab, ihre Auswahl und Identifikation mit verschiedenen Subjektpositionen als Subjektivierungsprozess nachzuzeichnen und zu zeigen, wie die an sie adressierten Subjektvierungsangebote nutzen oder verwerfen. Der Analyse liegen zehn Interviews mit männlichen Fachpersonen zugrunde.
Die Ergebnisse zeigen auf, welche Geschlechternormen und welches Professionsverständnis relevant gemacht werden, um das „Phänomen“ Männer in Kitas mit Sinn aufzuladen und tragen damit zum Verständnis von Geschlechterkonstruktionen unter herausfordernden Bedingungen im gegengeschlechtlich konnotierten Berufen bei.
Einer poststrukturalistischen Lesart von Geschlecht folgend, wird in dieser Arbeit die Geschlechtsidentität als Einnahme von Subjektpositionen in Diskursen konzeptualisiert. Die Identifikation mit ihnen ist ein Prozess der Subjektivierung und gleichzeitigem „doing gender“. Im Kontext dieser Studie zeigt er eine Auseinandersetzung mit den Normen eines traditionell weiblichen Berufsfelds und denen aktueller Männlichkeitskonstruktionen auf.
Den Grundannahmen von Theorien der „gendered organization“ folgend und in diskurstheoretischer Art weitergedacht, wird das Berufsfeld der Kindertageseinrichtungen als Nexus der historisch spezifischen Entwicklungsgeschichte und aktueller Diskurse entworfen. Berufsfeldspezifisch wird im Rahmen dieser Diskurse die Eignung von Männern und Frauen für bestimmte Tätigkeiten im Modus der Analogiebildung hervorgebracht und eine Korrespondenz von beruflichen Tätigkeiten und Geschlechtsidentität erzeugt. Damit regulieren die feldspezifischen Diskurse die Entstehensbedingungen des vergeschlechtlichten Subjekts, was eine deutliche unterschiedliche Positionierung von männlichen und weiblichen Fachpersonen zur Folge hat.
Die Arbeit verfolgt zwei empirische Ziele. Zum einen wird der Diskurs über Männer in Kitas, wie er von den Fachkräften im Feld geführt wird, auf der Basis von Interviews mit 20 Kita-Leitungen und acht Kinderbetreuerinnen rekonstruiert. Mit diesem Schritt werden die diskursinhärenten Geschlechterkonstruktionen herausgearbeitet und gezeigt, wie diese genutzt werden um männliche Fachpersonen in dieser diskursiven Landschaft zu positioniert. Der zweite empirische Teil fokussiert auf die Subjektivierungspraktiken von Kinderbetreuern. Er zielt darauf ab, ihre Auswahl und Identifikation mit verschiedenen Subjektpositionen als Subjektivierungsprozess nachzuzeichnen und zu zeigen, wie die an sie adressierten Subjektvierungsangebote nutzen oder verwerfen. Der Analyse liegen zehn Interviews mit männlichen Fachpersonen zugrunde.
Die Ergebnisse zeigen auf, welche Geschlechternormen und welches Professionsverständnis relevant gemacht werden, um das „Phänomen“ Männer in Kitas mit Sinn aufzuladen und tragen damit zum Verständnis von Geschlechterkonstruktionen unter herausfordernden Bedingungen im gegengeschlechtlich konnotierten Berufen bei.
Language
German
Keywords
Kinderbetreuer; Kindertageseinrichtung; Kita
Männlichkeit; Diskurspsychologie; Wissenssoziologische Diskursanalyse; Subjektivierung; Doing Gender
HSG Classification
contribution to scientific community
Subject(s)
Division(s)
Eprints ID
257653
File(s)