HotBeds : Überwindung sozio-ökonomischer Barrieren bei der Vermietung von privatem Wohneigentum in Schweizer Tourismusregionen
Type
work report
Date Issued
2005
Author(s)
Abstract (De)
- Die Nachfrage nach Ferienwohnungen ist in der Schweiz robust und nimmt wieder zu. Die Lo-giernächte in der Parahotellerie und insbesondere bei den Ferienwohnungen haben in den ver-gangenen Jahren nicht so stark abgenommen wie in der Hotellerie. Die durchschnittliche jährli-che Schwankung beträgt +/- 2%. Die neuesten Resultate aus dem Reisemarkt Schweiz zeigen zudem, dass in den vergangenen drei Jahren die Logiernächte in Ferienwohnungen deutlich zu-genommen haben. Schliesslich beweist das Wachstum von professionellen Vermietungsorganisationen (Interhome, Reka, etc.) gerade im Reiseland Schweiz, dass sich qualitativ gute Ferienwohnungen weiterhin grosser Beliebtheit erfreuen. So beklagen sich diese Firmen nicht um rückläufige Buchungen, sondern um zu wenige Objekte, die sie anbieten kön-nen.
- Zweitwohnungen werden von den Eigentümern jährlich im Durchschnitt fünf bis sieben Wo-chen genutzt. Vermieter können die Wohnung für zusätzlich rund 80 Tage vermieten. Nicht-Vermieter geben ihr Haus an Verwandte und Freunde zu durchschnittlich zwei Wochen pro Jahr weiter. In beiden Fällen reicht die Nutzung der Wohnungen nicht aus, um diese für eine Saison auszulasten. Was die Kapazitäten angeht, besteht ein nicht ausgeschöpftes Potential.
- Die meisten Häuser und Wohnungen wurden in den 70er und 80er Jahren gebaut. Viele sind kürzlich teilweise (Bad und Küche) renoviert worden. Bei den jüngeren Objekten handelt es sich um Wohnungen mit tendenziell mehr Räumen. Was den Standard angeht, darf angenommen werden, dass vor allem jüngere Objekte, die nicht vermietet werden für Ferienwohnungsgäste attraktiv sein könnten.
- Die Eigentümer von Zweitwohnungen sind im Durchschnitt rund 60 Jahre alt. Die jüngeren Ei-gentümer haben die Wohnung gekauft, weil sie Freiheit und Flexibilität suchen. Sie sind aber auch an einem finanziellen Nutzen interessiert. Sie benutzen die Wohnung seltener und vermie-ten diese auch tendenziell weniger als die älteren Eigentümer. Letztere haben die Wohnung ge-kauft, weil sie Ruhe und Erholung suchen. Ein nicht unbedeutender Anteil der älteren Eigentü-mer findet in der Zweitwohnung ein Mittel zur Selbstdefinition. Zur Erhöhung der Vermietungsbereitschaft gilt es, jüngere Eigentümer mit finanziellen/ ökonomischen (inklusive Minderung von Aufwand) und ältere Eigentümer mit psychologischen Argumenten anzusprechen.
- Massnahmen zur Erhöhung der Vermietungsbereitschaft müssen zielgruppenspezifisch erfolgen. Es gibt hauptsächlich vier Ansätze: Information und Kommunikation, administrative Erleichterung und persönliche Unterstützung sowie Abbau psychologischer Barrieren. Allgemein sind Gründe für eine fehlende Vermietungsbereitschaft und Massnahmen für eine Erhöhung derselben auf zwei Ebenen anzuordnen: ökonomische Transaktionsebene und psychologische Ebene.
- Es darf davon ausgegangen werden, dass sich rund ein Drittel von Nicht-Vermietern mit ihrer Wohnung so stark identifizieren, dass es für sie nicht akzeptabel ist, Fremde in ihrem Haus zu haben. Sie verbinden damit ein Eindringen in ihre Privatsphäre respektive eine Einschränkung ih-rer persönlichen Freiheit und damit letztendlich einen Verlust ihrer Identität.
- Rund 80% von den heutigen Nicht-Vermietern werden vermutlich auch in Zukunft - egal welche Massnahmen umgesetzt werden - nicht vermieten. Es bleiben aber rund 20%, welche unter Umständen bereit sind, dies zu tun. Darüber hinaus ist es möglich, bestehende Vermieter zu einer höheren Vermietungsbereitschaft zu bewegen (mehr Tage pro Jahr die Zweitwohnung für Gäste zur Verfügung stellen).
- Vier Strategien können realisiert werden, um die Vermietungsbereitschaft von heutigen Nicht-Vermietern und (wenigen) Vermietern zu erhöhen:
- Wahrgenommenen und effektiven Aufwand einer Vermietung minimieren
- Bessere Integration von Zweitwohnungseigentümern, damit diese sich als Einheimische oder Gastgeber fühlen
- Jüngere Eigentümer respektive Eigentümer, die vor kurzem gekauft/ gebaut haben, früh ansprechen
- Wahrgenommenen Nutzen der Vermietung auf der ökonomischen und psychologischen Ebene durch Zusammengehörigkeitsgefühl und Professionalisierung erhöhen
- Zweitwohnungen werden von den Eigentümern jährlich im Durchschnitt fünf bis sieben Wo-chen genutzt. Vermieter können die Wohnung für zusätzlich rund 80 Tage vermieten. Nicht-Vermieter geben ihr Haus an Verwandte und Freunde zu durchschnittlich zwei Wochen pro Jahr weiter. In beiden Fällen reicht die Nutzung der Wohnungen nicht aus, um diese für eine Saison auszulasten. Was die Kapazitäten angeht, besteht ein nicht ausgeschöpftes Potential.
- Die meisten Häuser und Wohnungen wurden in den 70er und 80er Jahren gebaut. Viele sind kürzlich teilweise (Bad und Küche) renoviert worden. Bei den jüngeren Objekten handelt es sich um Wohnungen mit tendenziell mehr Räumen. Was den Standard angeht, darf angenommen werden, dass vor allem jüngere Objekte, die nicht vermietet werden für Ferienwohnungsgäste attraktiv sein könnten.
- Die Eigentümer von Zweitwohnungen sind im Durchschnitt rund 60 Jahre alt. Die jüngeren Ei-gentümer haben die Wohnung gekauft, weil sie Freiheit und Flexibilität suchen. Sie sind aber auch an einem finanziellen Nutzen interessiert. Sie benutzen die Wohnung seltener und vermie-ten diese auch tendenziell weniger als die älteren Eigentümer. Letztere haben die Wohnung ge-kauft, weil sie Ruhe und Erholung suchen. Ein nicht unbedeutender Anteil der älteren Eigentü-mer findet in der Zweitwohnung ein Mittel zur Selbstdefinition. Zur Erhöhung der Vermietungsbereitschaft gilt es, jüngere Eigentümer mit finanziellen/ ökonomischen (inklusive Minderung von Aufwand) und ältere Eigentümer mit psychologischen Argumenten anzusprechen.
- Massnahmen zur Erhöhung der Vermietungsbereitschaft müssen zielgruppenspezifisch erfolgen. Es gibt hauptsächlich vier Ansätze: Information und Kommunikation, administrative Erleichterung und persönliche Unterstützung sowie Abbau psychologischer Barrieren. Allgemein sind Gründe für eine fehlende Vermietungsbereitschaft und Massnahmen für eine Erhöhung derselben auf zwei Ebenen anzuordnen: ökonomische Transaktionsebene und psychologische Ebene.
- Es darf davon ausgegangen werden, dass sich rund ein Drittel von Nicht-Vermietern mit ihrer Wohnung so stark identifizieren, dass es für sie nicht akzeptabel ist, Fremde in ihrem Haus zu haben. Sie verbinden damit ein Eindringen in ihre Privatsphäre respektive eine Einschränkung ih-rer persönlichen Freiheit und damit letztendlich einen Verlust ihrer Identität.
- Rund 80% von den heutigen Nicht-Vermietern werden vermutlich auch in Zukunft - egal welche Massnahmen umgesetzt werden - nicht vermieten. Es bleiben aber rund 20%, welche unter Umständen bereit sind, dies zu tun. Darüber hinaus ist es möglich, bestehende Vermieter zu einer höheren Vermietungsbereitschaft zu bewegen (mehr Tage pro Jahr die Zweitwohnung für Gäste zur Verfügung stellen).
- Vier Strategien können realisiert werden, um die Vermietungsbereitschaft von heutigen Nicht-Vermietern und (wenigen) Vermietern zu erhöhen:
- Wahrgenommenen und effektiven Aufwand einer Vermietung minimieren
- Bessere Integration von Zweitwohnungseigentümern, damit diese sich als Einheimische oder Gastgeber fühlen
- Jüngere Eigentümer respektive Eigentümer, die vor kurzem gekauft/ gebaut haben, früh ansprechen
- Wahrgenommenen Nutzen der Vermietung auf der ökonomischen und psychologischen Ebene durch Zusammengehörigkeitsgefühl und Professionalisierung erhöhen
Language
German
Keywords
Tourismus
Zweitwohnungen
Zweitwohnungseigentümer
HSG Classification
not classified
Refereed
No
Publisher
IDT-HSG
Subject(s)
Eprints ID
209870
File(s)![Thumbnail Image]()
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open.access
Name
Hot Beds-wissenschaftlicher Bericht.pdf
Size
1.48 MB
Format
Adobe PDF
Checksum (MD5)
201b45a84175c7d0819c3edcec99157a