Neue Mütter und Väter: Heterosexuelle Elternschaft zwischen Binarität und Subversion

Vieles in Bezug auf Elternschaft hat sich verändert, einiges ist jedoch beim Alten geblieben. Während Müttern der Beruf zunehmend wichtiger geworden ist, entwickeln Väter zunehmend Interesse an ihrer Beziehung zum Kind. Zugleich bleibt die Unterscheidung von Müttern und Vätern entlang einer heterosexuell-binären Geschlechtskategorisierung eine zentrale Konstante. So stellen Arbeit, Karriere und Beruf nach wie vor wesentliche Bausteine männlicher Identitätskonstruktionen bereit, während Mutterschaft und insbesondere die Beziehung zum Kind Hauptbezugspunkt für weibliche Identitätskonstruktionen bleiben. In diesem Kapitel werden die diskursiven Konstruktionen der Subjektpositionen von „Mutter“ und „Vater“ analysiert und auf ihr Potential, „gender trouble“ im Sinne Judith Butlers hervorzubringen, untersucht. In vier Szenarien heterosexueller Elternschaft wird aufgezeigt, wie binäre Geschlechterkonstruktionen jeweils herausgefordert oder aber festgeschrieben werden.