Zwischen Urteil und Vorurteil: Nationalität als Einflussfaktor?
Journal
Betrifft Justiz
ISSN
0179-2776
Type
journal article
Date Issued
2017-12
Author(s)
Abstract (De)
Sind Staatsanwälte in ihren Entscheidungen beeinflusst und wenn ja, sind sie sich dessen bewusst? Im Rahmen einer rechtspsychologischen Studie mit 179 Staatsanwälten aus der Schweiz wurde diese Frage untersucht. Im ersten Teil der Studie wurde geprüft, inwieweit Staatsanwälte Einflussfaktoren bei ihren Entscheidungen bewusst wahrnehmen. Im zweiten Teil wurde anhand eines Experiments überprüft, ob diese Faktoren tatsächlich einen Einfluss auf ihre Entscheidungen haben, und insbesondere inwieweit Moraldilemmata der Beschuldigten das Strafmaß beeinflussen. Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass sogenannte »rechtlich legitime« Einflussfaktoren wie »Vorstrafen« und die »Deliktschwere« sowie »rechtlich nicht legitime« Einflussfaktoren wie das »Geschlecht« und die "Nationalität« des Beschuldigten in unter-schiedlichem Maße Eingang in staatsanwaltliche Entscheidungen finden und einen Einfluss auf das Strafmaß haben. Die Staatsanwälte nehmen diese Einflüsse nur teilweise wahr. Die Bewusstwerdung der Beeinflussbarkeit ihrer Entscheidungsfindung soll den Staatsanwälten ermöglichen, diese ausgewogener zu gestalten.
Language
English
HSG Classification
contribution to practical use / society
Refereed
No
Publisher
Betrifft Justiz
Publisher place
Mühltal
Number
132
Start page
178
End page
185
Pages
7
Subject(s)
Division(s)
Eprints ID
252794
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open.access
Name
Ludewig et al (2017). Zwischen Urteil und Vorurteil.pdf
Size
2.51 MB
Format
Adobe PDF
Checksum (MD5)
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