Managementvergütung : Fünf Fragen zu einer scheinbar endlosen Debatte
Journal
Audit Committe News
Type
newspaper article
Date Issued
2010-09-01
Author(s)
Abstract (De)
Eine unendliche Geschichte?
Wohl kaum ein Thema hat in den letzten Jahren die Gemüter so sehr erhitzt, wie die Frage der Vergütung des Managements. Die Gründe sind vielfältig: einerseits ist es ein Thema, das polarisiert. Und im medialen Kampf um Auflage und Einschaltquoten erregt Streit immer mehr Aufmerksamkeit, als Harmonie. Andererseits ist es ein Problem, das quasi automatisch immer wieder auf der Agenda steht: in jedem Jahresbericht eines kotierten Unternehmens gehört es zum gesetzlich vorgeschriebenen Programm. Und last but not least ist die Vergütungsdebatte Teil sehr grundlegender gesellschaftlicher Fragen, die in einer freien und pluralistischen Gesellschaft vermutlich nie zur Zufriedenheit aller zu lösen sind.
Die Frage der Höhe?
Insbesondere in der öffentlichen Debatte spielt die Frage der absoluten Höhe von Vergütungen immer eine sehr prominente Rolle. Dies ist aus medialer Sicht einleuchtend, denn erstens ist die Höhe leicht kommunizierbar, und zweitens ist sie aus Sicht des durchschnittlichen Medienkonsumenten immer deutlich höher als der eigene Verdienst. Im Extremfall wollte man mir schon Vergütungen von 100'000 pro Jahr als "sehr hoch" in den Mund legen; in der Regel ist die individuelle Schmerzgrenze abhängig vom Medium, in dem berichtet wird.
Die Frage der Mechanik?
Für die Akzeptanz von Vergütungen ist es zunächst einmal unverzichtbar, dass diese mit den erbrachten Leistungen in einem angemessenen Verhältnis stehen. Während auf dieser abstrakten Ebene noch weitgehend Konsens herrschen dürfte, entstehen bei der Umsetzung dieses Anspruchs in der Praxis erhebliche Probleme. So ist einerseits zu klären, in welchen Grössen die erbrachte Leistung überhaupt zu messen ist. Andererseits ist die Frage der Zurechnung eine erhebliche Herausforderung, denn nur selten entstehen unternehmerische Spitzenleistungen im Alleingang. Insbesondere grosse und gut aufgestellte Organisationen können für eine gewisse Zeit sogar selbstregulierend funktionieren, die Führung wird also zumindest kurzfristig gesehen nahezu irrelevant.
Die Frage des Zustandekommens
Immer wieder wird verlangt, die Aktionäre über die Vergütung des obersten Managements entscheiden zu lassen. Diese Forderung erscheint grundsätzlich legitim, denn schliesslich sind es die Anteilseigner, von denen die wirtschaftlichen Konsequenzen von Vergütungsentscheidungen zu tragen sind. In der öffentlichen Debatte uneinig ist man sich lediglich um die Form und Reichweite eines solchen Zustimmungsverfahrens, denn auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Welche Verantwortung hat das Audit Committee?
Um Vergütungsfragen die notwendige Aufmerksamkeit zu geben, ist in einem gut geführten Unternehmen die Einrichtung eines Vergütungsausschusses (oder wenigstens ein "Compensation Expert") wünschenswert. Dann aber stellt sich die Frage, welche Rolle dem Audit Committee in diesem Bereich noch zuzuschreiben ist.
Wohl kaum ein Thema hat in den letzten Jahren die Gemüter so sehr erhitzt, wie die Frage der Vergütung des Managements. Die Gründe sind vielfältig: einerseits ist es ein Thema, das polarisiert. Und im medialen Kampf um Auflage und Einschaltquoten erregt Streit immer mehr Aufmerksamkeit, als Harmonie. Andererseits ist es ein Problem, das quasi automatisch immer wieder auf der Agenda steht: in jedem Jahresbericht eines kotierten Unternehmens gehört es zum gesetzlich vorgeschriebenen Programm. Und last but not least ist die Vergütungsdebatte Teil sehr grundlegender gesellschaftlicher Fragen, die in einer freien und pluralistischen Gesellschaft vermutlich nie zur Zufriedenheit aller zu lösen sind.
Die Frage der Höhe?
Insbesondere in der öffentlichen Debatte spielt die Frage der absoluten Höhe von Vergütungen immer eine sehr prominente Rolle. Dies ist aus medialer Sicht einleuchtend, denn erstens ist die Höhe leicht kommunizierbar, und zweitens ist sie aus Sicht des durchschnittlichen Medienkonsumenten immer deutlich höher als der eigene Verdienst. Im Extremfall wollte man mir schon Vergütungen von 100'000 pro Jahr als "sehr hoch" in den Mund legen; in der Regel ist die individuelle Schmerzgrenze abhängig vom Medium, in dem berichtet wird.
Die Frage der Mechanik?
Für die Akzeptanz von Vergütungen ist es zunächst einmal unverzichtbar, dass diese mit den erbrachten Leistungen in einem angemessenen Verhältnis stehen. Während auf dieser abstrakten Ebene noch weitgehend Konsens herrschen dürfte, entstehen bei der Umsetzung dieses Anspruchs in der Praxis erhebliche Probleme. So ist einerseits zu klären, in welchen Grössen die erbrachte Leistung überhaupt zu messen ist. Andererseits ist die Frage der Zurechnung eine erhebliche Herausforderung, denn nur selten entstehen unternehmerische Spitzenleistungen im Alleingang. Insbesondere grosse und gut aufgestellte Organisationen können für eine gewisse Zeit sogar selbstregulierend funktionieren, die Führung wird also zumindest kurzfristig gesehen nahezu irrelevant.
Die Frage des Zustandekommens
Immer wieder wird verlangt, die Aktionäre über die Vergütung des obersten Managements entscheiden zu lassen. Diese Forderung erscheint grundsätzlich legitim, denn schliesslich sind es die Anteilseigner, von denen die wirtschaftlichen Konsequenzen von Vergütungsentscheidungen zu tragen sind. In der öffentlichen Debatte uneinig ist man sich lediglich um die Form und Reichweite eines solchen Zustimmungsverfahrens, denn auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Welche Verantwortung hat das Audit Committee?
Um Vergütungsfragen die notwendige Aufmerksamkeit zu geben, ist in einem gut geführten Unternehmen die Einrichtung eines Vergütungsausschusses (oder wenigstens ein "Compensation Expert") wünschenswert. Dann aber stellt sich die Frage, welche Rolle dem Audit Committee in diesem Bereich noch zuzuschreiben ist.
Language
German
Keywords
Audit Committee
Management
Vergütungsfragen
HSG Classification
contribution to practical use / society
Refereed
No
Publisher
KPMG's Audit Committee Institute
Publisher place
Zürich
Volume
31
Number
September
Start page
4
End page
7
Pages
4
Subject(s)
Eprints ID
70312
File(s)![Thumbnail Image]()
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Name
Audit Committee News_31_2010.pdf
Size
75.26 KB
Format
Adobe PDF
Checksum (MD5)
3850372466d5f0aa1ca378357d65d98c