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Künstler-Entrepreneure und Art Fabricators: Praxen und Repräsentationen bildender Kunst im Zeichen ihrer manufakturellen Fertigung
Type
fundamental research project
Start Date
01 October 2017
End Date
31 December 2018
Status
ongoing
Keywords
Kunstsoziologie
Art Fabricators
Künstler-Entrepreneure
Manufakturen
Kunstwelt
Description
In jüngerer Zeit ist eine zunehmende Auslagerung der Herstellung von Kunstwerken aus dem Künstler-Atelier in spezialisierte handwerkliche Produktionsstätten zu beobachten. Das Projekt beleuchtet dieses bislang wenig beforschte Segment der Kunstwelt und fragt einerseits nach den Produktionsverhältnissen solcher Manufakturen mit ihren organisatorischen und kulturellen Spezifika und andererseits nach den Perspektiven und Rollen der Kunst-Produzierenden, ihren Arbeitsbedingungen und berufsbiografischen Selbstverhältnissen.
Am Ende des 20. Jahrhundert konvergieren künstlerische und gesellschaftliche Entwicklungen in neuen Praxen der Zusammenarbeit im Feld der Kunst. Immer häufiger wird die materielle Ausführung von Kunstwerken, wie einstmals in den Künstler-Werkstätten der Renaissance, an Mitarbeiter delegiert bzw. in spezialisierte Kunst-Manufakturen ausgelagert. Zugleich verlieren die romantische Vorstellung eines singulären schöpferisch Tätigen und der begleitende Mythos des Künstlergenies an Plausibilität. Stattdessen setzen sich Künstler als „Creative-Entrepreneurs“ und Netzwerker in Szene.
Mit den Kunstgiessereien und Manufakturen entwickelt sich neben den grossen unternehmerisch geführten Künstlerateliers ein neuer Modus der Kunstproduktion, der auf die sich wandelnden künstlerischen Produktionsformen zugeschnitten ist. Es betreten gewinnorientierte, an der klassischen industriellen Fertigung orientierte Unternehmen das Feld der Kunst, die auf die Realisierung technisch aufwendiger Werke spezialisiert sind und in arbeitsteiligen Prozessen die Expertisen unterschiedlicher Handwerker zusammenführen. Sie wenden sich proaktiv an Künstler und bieten massgeschneiderte Lösungen an. Die Aufgaben umfassen je nachdem das Management eines gesamten Projektes, Materialforschungen, technische Herstellung, Verpackung und Transport sowie die Installation des fertigen Werkes. Mit dem Aufschwung des Kunstmarktes und der Nachfrage nach immer spektakuläreren und immer perfektionierter gefertigten Werken durch Galeristen und Sammler, nimmt die Nachfrage nach externen Art Fabricators weiter zu.
Das Projekt erlaubt Einblicke auf eine wenig sichtbare „Hinterbühne“ der Kunstwelt, die explorativ mit ethnographischen Mitteln beforscht wird. Erwartet werden innovative Zugänge zur Frage der Preisgestaltung bei „unbezahlbaren Gütern“ und der Rolle von „hidden costs“ im Kunstmarkt. Innovativ dürften auch die zu gewinnenden Einblicke in die sich hier potentiell manifestierenden Veränderungen von Selbstverhältnissen der beteiligten Akteure (Künstler, handwerkliche Produzenten, Kunsthändler und Kunstvermittler) sein.
Neben den sich wandelnden Selbstverhältnissen von Künstlern und Art Fabricators interessiert sich das Vorhaben auch für die in Kunst-Manufakturen „unter einem Dach“ koexistierenden betriebswirtschaftlichen Rationalitäten und Zwänge auf der einen und dem mehr oder weniger ausgeprägten anti-ökonomischen Ethos der Kunstproduktion auf der anderen Seite bzw. für die mit dieser janusgesichtigen Konfiguration aus zwei oft als feindlich, oder zumindest divergierend angesehenen „Welten“ einhergehenden Spannungsverhältnisse und Dilemmata.
Das Projekt fokussiert eine bisher kaum empirisch erforschte Konfiguration im Feld der Kunst, welche sowohl in kunstsoziologischer Sicht wie auch aus der Perspektive einer Soziologie der Kreativberufe und -wirtschaft sehr grundlegende Fragen aufwirft und zugleich als exemplarisches Forschungsterrain in Sachen zeitdiagnostischer Analyse aktueller Transformationsprozesse spätkapitalistischer Produktionsverhältnisse und Marktbeziehungen beim Umgang mit hochpreisigen singulären Gütern dient.
Am Ende des 20. Jahrhundert konvergieren künstlerische und gesellschaftliche Entwicklungen in neuen Praxen der Zusammenarbeit im Feld der Kunst. Immer häufiger wird die materielle Ausführung von Kunstwerken, wie einstmals in den Künstler-Werkstätten der Renaissance, an Mitarbeiter delegiert bzw. in spezialisierte Kunst-Manufakturen ausgelagert. Zugleich verlieren die romantische Vorstellung eines singulären schöpferisch Tätigen und der begleitende Mythos des Künstlergenies an Plausibilität. Stattdessen setzen sich Künstler als „Creative-Entrepreneurs“ und Netzwerker in Szene.
Mit den Kunstgiessereien und Manufakturen entwickelt sich neben den grossen unternehmerisch geführten Künstlerateliers ein neuer Modus der Kunstproduktion, der auf die sich wandelnden künstlerischen Produktionsformen zugeschnitten ist. Es betreten gewinnorientierte, an der klassischen industriellen Fertigung orientierte Unternehmen das Feld der Kunst, die auf die Realisierung technisch aufwendiger Werke spezialisiert sind und in arbeitsteiligen Prozessen die Expertisen unterschiedlicher Handwerker zusammenführen. Sie wenden sich proaktiv an Künstler und bieten massgeschneiderte Lösungen an. Die Aufgaben umfassen je nachdem das Management eines gesamten Projektes, Materialforschungen, technische Herstellung, Verpackung und Transport sowie die Installation des fertigen Werkes. Mit dem Aufschwung des Kunstmarktes und der Nachfrage nach immer spektakuläreren und immer perfektionierter gefertigten Werken durch Galeristen und Sammler, nimmt die Nachfrage nach externen Art Fabricators weiter zu.
Das Projekt erlaubt Einblicke auf eine wenig sichtbare „Hinterbühne“ der Kunstwelt, die explorativ mit ethnographischen Mitteln beforscht wird. Erwartet werden innovative Zugänge zur Frage der Preisgestaltung bei „unbezahlbaren Gütern“ und der Rolle von „hidden costs“ im Kunstmarkt. Innovativ dürften auch die zu gewinnenden Einblicke in die sich hier potentiell manifestierenden Veränderungen von Selbstverhältnissen der beteiligten Akteure (Künstler, handwerkliche Produzenten, Kunsthändler und Kunstvermittler) sein.
Neben den sich wandelnden Selbstverhältnissen von Künstlern und Art Fabricators interessiert sich das Vorhaben auch für die in Kunst-Manufakturen „unter einem Dach“ koexistierenden betriebswirtschaftlichen Rationalitäten und Zwänge auf der einen und dem mehr oder weniger ausgeprägten anti-ökonomischen Ethos der Kunstproduktion auf der anderen Seite bzw. für die mit dieser janusgesichtigen Konfiguration aus zwei oft als feindlich, oder zumindest divergierend angesehenen „Welten“ einhergehenden Spannungsverhältnisse und Dilemmata.
Das Projekt fokussiert eine bisher kaum empirisch erforschte Konfiguration im Feld der Kunst, welche sowohl in kunstsoziologischer Sicht wie auch aus der Perspektive einer Soziologie der Kreativberufe und -wirtschaft sehr grundlegende Fragen aufwirft und zugleich als exemplarisches Forschungsterrain in Sachen zeitdiagnostischer Analyse aktueller Transformationsprozesse spätkapitalistischer Produktionsverhältnisse und Marktbeziehungen beim Umgang mit hochpreisigen singulären Gütern dient.
Leader contributor(s)
Member contributor(s)
Funder(s)
Method(s)
Teilnehmende Beobachtung
verstehende Interviews
Analyse von Marktdaten
Range
Institute/School
Range (De)
Institut/School
Division(s)
Eprints ID
247476