Demokratien führen gegeneinander niemals Krieg. Das jedenfalls behauptet seit einiger Zeit die Theorie des demokratischen Friedens. Wäre sie richtig, liesse durch eine Demokratisierung aller Staaten der Krieg auf immer sich bannen. Ein Menschheitstraum ginge in Erfüllung. Doch hat diese Theorie wirklich recht? Roland Kley räumt ein, dass es unter modernen Demokratien zu Kriegen nicht gekommen ist. Doch er bezweifelt, ob dies zurückgeführt werden kann allein etwa auf den Friedenswillen der Bürger oder die kriegshemmenden Wirkungen gewaltenteiliger Institutionen. Kley deutet den Frieden der Demokratien stattdessen als einmaliges, in erster Linie europäisch-nord- amerikanisches Gesamtphänomen, entstanden aus zahlreichen verschiedenen, letztlich historisch einzigartigen Ursachen und Umständen. Deshalb bleibt ungewiss, ob die Demokratien auch künftig unter sich stets den Frieden wahren werden