Wahlhilfe durch die UN. Am Beispiel Namibia 1989 und Südafrika 1994

Wahlbeobachtung und Wahlhilfe sind Peacekeeping-Aktivitäten der UN, die nicht so spektakulär sind wie etwa Blauhelmeinsätze. Ihre Bedeutung hat aber in den vergangenen zehn Jahren markant zugenommen, seit nicht nur Wahlen in (ehemaligen) Kolonialgebieten international überwacht werden, sondern auch Wahlen in souveränen Staaten. Mittlerweile haben sich die UN im Bereich der Wahlbeobachtung ein beträchtliches Know-how angeeignet. Der «Boom» bei der Wahlbeobachtung dürfte auch im Zusammenhang mit der politischen Konditionalität der Entwicklungshilfe stehen.

Dieser Aufsatz erörtert die Wahlbeobachtung durch die UN am Beispiel der Wahlen in Namibia 1989 und Südafrika 1994, an denen der Autor selbst als Beobachter vor Ort war. In beiden Fällen hat die Präsenz der internationalen Wahlbeobachter dazu beigetragen, dass die Wahlen frei und fair verliefen. Die wichtigsten Funktionen der internationalen Wahlbeobachtung sind die Stärkung des Vertrauens der Akteure in die Fairness der Vorbereitung und Durchführung der Wahlen und die Schaffung von Öffentlichkeit. Der Trend bei der Wahlbeobachtung dürfte in Richtung Langzeitbeobachtung und umfassender Wahlhilfe in einem Demokratisierungsprozess gehen.